Einen unglaublichen Abend erlebten die WWU Baskets zum Start in die 2. Basketball Bundesliga ProB. Mit 63:61 bezwangen die Münsteraner in einem regelrechten Krimi vor über 1.500 Zuschauern am Berg Fidel die Titanen aus Dresden und bewiesen dabei nach anfänglicher Nervosität Charakter und Siegeswillen.
„Ich könnte grad nicht happier sein“, resümierte WWU-Headcoach Philipp Kappenstein direkt dem Abpfiff, „das ist ein unglaublicher Charaktersieg, der eine tolle Auszeichnung für die Jungs ist.“ Doch der Reihe nach. Die Zuschauer am Berg Fidel rieben sich verwundert die Augen, als es nach dem ersten Viertel gerade einmal 8:7 hieß – eine völlig untypische Punkteausbeute im Basketball. Die meisten Würfe der WWU Baskets verfehlten weit Ihr Ziel. Dazu leistete sich das Team eine Menge Turnover. Doch auch bei den Gästen aus Dresden lief bis dahin ebenfalls nichts zusammen. Dann aber legten die Titans ihre Nervosität allmählich ein wenig ab und übernahmen Spiel und Führung, während auf der anderen Seite die Münsteraner Baskets selbst vermeintlich leichte Punkte am Brett verlegte. Es ist wohl bezeichnend, dass US-Import JoJo Cooper erst in der 20. Minute seine ersten Punkte des Spiels erzielte, immerhin gleich 3, aus der Distanz. Mit 23:31 für Dresden ging es in die Halbzeit.
Im dritten Viertel startete dann die Aufholjagd der Gastgeber. Nach Ballgewinnen von Cooper und Geretzki, einem Dreier von Stefan Wess, stand die Halle Kopf. Mit starker Defense, gutem Rebounding und neuer Entschlossenheit in der Offensive, hatten die Gastgeber nicht nur den 8 Punkte-Halbzeitrückstand gefühlt in Windeseile aufgeholt, sondern spielten sich nun auch eine 45:39-Führung heraus und forcierten das Zusammenspiel mit den Fans auf der Tribüne. „Wir wollten die Emotionen überschwappen lassen, das hat ab dem 3. Viertel hervorragend geklappt“, so Philipp Kappenstein. Die spannende Dramatik im letzten Durchgang hielt die Zuschauer längst nicht mehr auf den Sitzen. Und per Drehbuch hätte es sich nicht besser inszenieren lassen, als dass nun Routinier Jan König, der an diesem Abend lange nach seiner ruhigen Hand gesucht hatte, die Baskets ebenfalls aus der Distanz wieder nach vorn brachte. Der intensive Schlagabtausch setzte sich in der Crunchtime fort.
Dann: eine Reihe schneller Fouls, mit denen Dresden den letzten Angriff der Baskets Münsters verhindern wollte. Fünf Sekunden vor Abpfiff stand Stefan Wess an der Freiwurflinie. Erster Versuch: Daneben. Zweiter Ball: Drin! Doch nun hieß es, den fragilen Vorsprung von zwei Punkten über die Zeit zu bringen. Nach zwei Auszeiten, in denen die Coaches angesichts der Lautstärke im Kessel Berg Fidel Schwierigkeiten hatten, ihr Team verbal zu erreichen, blieb den Titanen der „letzte Ball“. Doch der eng bedrängte Helge Baues verlegte am Brett: Die Baskets gewannen mit 63:61. Es folgten Jubel-Orgien auf dem Feld und auf den Rängen.
Für die WWU Baskets geht es am kommenden Samstag zum ersten Auswärtsspiel gegen Lok Bernau. Am 6. Oktober läuft dann das 2. Heimspiel gegen die Itzehoe Eagles.
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