Die Silvesternacht 2024/2025 verlief in Münster überwiegend friedlich, dennoch wurden die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Ordnungsamt vereinzelt Ziel von Angriffen mit Feuerwerkskörpern. Trotz dieser Vorfälle ziehen die Behörden eine insgesamt positive Bilanz.
Wie die Polizei Münster in ihrer Medienmitteilung berichtet, waren die Beamten in der Silvesternacht verstärkt im Einsatz. Die meisten Einsätze betrafen typische Vorfälle wie Ruhestörungen und Körperverletzungen. Am Hafenplatz jedoch eskalierte die Situation, als ein 46-jähriger Mann mit irakischer Staatsangehörigkeit kurz nach Mitternacht mehrfach mit einer Schreckschusswaffe in die Menge schoss. Die Beamten stellten die Waffe sicher, gegen den Mann wird nun strafrechtlich ermittelt.
Aus Gruppe heraus beschossen
Während dieses Einsatzes gerieten die Polizeikräfte selbst in Gefahr: Aus einer Gruppe von etwa 50 Personen heraus wurden sie gezielt mit Feuerwerkskörpern beschossen. Trotz der gefährlichen Situation blieben die Einsatzkräfte unverletzt. Auch ein späterer Vorfall sorgte für Aufsehen: Gegen 4:15 Uhr setzte ein 19-Jähriger aus Guinea in einer Bar an der Bahnhofstraße Pfefferspray ein, wodurch zehn Menschen leicht verletzt wurden. Der Mann wurde später festgenommen.
Mehr Brandeinsätze
Die Feuerwehr Münster musste in der Silvesternacht zu 28 Brandeinsätzen, zwei technischen Hilfeleistungen und 53 Rettungsdiensteinsätzen ausrücken. Die silvestertypischen Brandeinsätze haben sich in diesem Jahr verdoppelt. Einsatzschwerpunkte seien Brände von Müllcontainern, Balkonbrände, ein brennender Jalousiekasten sowie brennender Unrat gewesen, wie alte Weihnachtsbäume, die bereits am Straßenrand zur Entsorgung abgelegt waren. Die übrigen Einsatzzahlen orientieren sich in etwa am Vorjahresniveau.
Wohnungsbrand in Gievenbeck
Wie die Feuerwehr mitteilt, begann die Nacht zunächst ruhig, bevor es nach Mitternacht zu zahlreichen Bränden und medizinischen Notfällen kam. Ein Schwerpunkt war ein Wohnungsbrand an der Heinrich-Ebel-Straße, der die Einsatzkräfte mehrere Stunden beschäftigte. Eine Wohnung im zweiten Obergeschoss stand in Flammen, und 19 Menschen mussten wegen der Rauch- und Brandschäden in Ersatzunterkünfte gebracht werden. Glücklicherweise gab es nur eine leicht verletzte Person.
Besorgniserregender Trend
Besonders beunruhigend waren gezielte Angriffe auf Feuerwehrkräfte: „Offensichtlich wurden Feuerwerkskörper absichtlich auf Einsatzkräfte und Einsatzfahrzeuge gerichtet“, so die Feuerwehr Münster in ihrer Mitteilung. Diese Angriffe erschwerten die Arbeit vor Ort erheblich. Trotz der Vorfälle zieht Münster eine überwiegend positive Bilanz der Silvesternacht. Wie Polizei und Feuerwehr betonen, konnten durch das engagierte Eingreifen der Einsatzkräfte größere Schäden und schwerwiegende Verletzungen verhindert werden. Dennoch bleibt ein Beigeschmack: Die Angriffe mit Feuerwerkskörpern sind ein besorgniserregender Trend, der die Arbeit der Einsatzkräfte zusätzlich gefährlich macht.
(Update, 13:50 Uhr) – Wie die Stadt am Mittag ergänzte, sind auch Kräfte des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) offenbar gezielt mit Feuerwerkskörpern angegriffen worden. So sei ein Mitarbeiter bei einem Zwischenfall in der Altstadt durch eine Silvesterrakete leicht verletzt worden. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Pyrotechnik zu beschießen, ist gefährlich, dumm und gegen die Rechtsordnung gerichtet“, betont Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer. An der Rothenburg feuerte eine bislang noch unbekannte Person eine Silvesterrakete auf die Einsatzkräfte des KOD und verletzte einen dabei Mitarbeiter leicht.
Feuerwerksverbotszonen
Die Stadt hatte erneut auf dem Domplatz und auf dem Prinzipalmarkt Feuerwerksverbotszonen errichtet. In diesen Bereichen hatten sich zum Jahreswechsel kaum Personen aufgehalten. Es gab es lediglich zwei Platzverweise wegen des unerlaubten Mitführens von Feuerwerkskörpern. Stattdessen habe sich das Geschehen an den Rand der Verbotszonen verlagert. An der Rothenburg versammelten sich gegen Mitternacht an die 300 Personen und brannten Pyrotechnik und teils illegale Feuerwerkskörper ab. Mehrere Personen sollen sich gegenseitig mit Silvesterraketen beschossen haben.
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