Die Stadt Münster freut sich, am 3. und 4. November die Vertreterinnen und Vertreter der G7-Staaten begrüßen zu dürfen. „Das G7-Treffen in Münster ist eine große Ehre für unsere Stadt“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. Es handele sich dabei um eines der „größten diplomatischen Ereignisse in Münster seit 1648, als hier die Friedensverträge für den Dreißigjährigen Krieg unterzeichnet wurden“, ordnet Lewe die Bedeutung des Treffens für Münster ein.
Nach dem historischen Friedensschluss von 1648 ist Münster noch einige Male Schauplatz aufsehenerregender Gipfeltreffen gewesen. Im Juni 1990 traf im Friedenssaal des münsterischen Rathauses beispielsweise der damalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher mit seinem UdSSR-Amtskollegen Eduard Schewardnadse zusammen. Das Treffen wird heute als wichtige Station auf dem Weg zur deutschen Einheit gesehen. Lewe: „Die Suche nach Frieden ist der Friedensstadt Münster dauerhafte Verpflichtung. Das Engagement für den Frieden ist angesichts der aktuellen Weltlage dringender denn je.“
Der Oberbürgermeister und sein Organisationsteam stehen bereits mit den Sicherheitsexperten des Auswärtigen Amtes und anderer Bundesbehörden in engem Austausch, um einen reibungslosen Ablauf des Treffens zu gewährleisten. Lewe: „Ich bin mir sicher, dass wir bis November alle organisatorischen Voraussetzungen schaffen werden.“
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Deutschland hat in diesem Jahr die G7 Präsidentschaft und ist Anfang November Gastgeber für das Außenministertreffen in Münster.
Der Oberbürgermeister Markus Lewe hat bereits in allgemeinen Stellungnahmen zu Recht die Bedeutung dieses weltpolitischen Ereignisses in der Stadt des westfälischen Friedens hervorgehoben. Reichen Hinweise auf Ehre, perfekte Organisation und reibungslosen Ablauf aber aus?
Es stellt sich die Frage, ob Münster nur historischer Austragungsort sein will, oder ob auch der Wille besteht, sich als Stadt deutlicher zu positionieren und die Beendigung eines erbarmungslosen Angriffs- und Verteidigungskrieges in der Ukraine durch Verhandlungslösungen in den Focus zu nehmen und von den Gipfelteilnehmern zu fordern.
Münster ist sich bei der Suche nach Frieden einer dauerhaften Verpflichtung bewusst, heisst es in Verlautbarungen.
Ich appelliere an die Verantwortlichen der Friedensstadt Münster:
Setzen Sie mutige, aufsehenerregende Zeichen, „überlassen“ Sie den Teilnehmern der G7 Staaten nicht den Friedenssaal für ihre Diskussionen über militärische und ökonomische Optionen.
Es ist an der Zeit, dass nach 374 Jahren von Münster wieder Friedensbotschaften ausgehen.
Ich zitiere A. Kluge: „Sieger ist nicht, wer Schlachten gewinnt – Sieger ist, wer Frieden herstellt.“
Manfred Wewel