Fug & Janina im Interview auf dem Hafenfest 2015

Fug & Janina im Interview mit Alles Münster beim Hafenfest. (Foto: ml)
Fug & Janina im Interview mit Alles Münster beim Hafenfest. (Foto: ml)

Wie seid Ihr denn überhaupt dazu gekommen Kinderlieder zu machen?

Janina [lacht]: Ja, wie war der Anfang? So vor 4 Jahren haben wir mit diesem Projekt angefangen. Und ich hatte vorher schon sehr viel im Kinderbereich gearbeitet, weil ich Schauspielerin und Sängerin bin und habe unter anderem bei Kinderopern mitgemacht. Und dann lernten wir uns kennen – da arbeitete der Fug schon bei Wissen macht AH und dann habe ich da auch angefangen. Und dann dachten wir: Hm, wir machen beide total gerne Musik, wir arbeiten beide im Kinderbereich und dann lag es irgendwie nah, Kindermusik zu machen.

Fug: Wir hatten dann tatsächlich auch schon einen Auftritt ohne eigenes Repertoire – da meinte dann einer ‚Hey, wir haben hier ’ne halbe Stunde, was mit Kindern machen, mit Musik‘ und wir haben uns dann überlegt: Ok, wir können Musik machen mit der Ukulele, wir spielen Klavier und so … [Fug fährt sich durch die Haare, fragt Janina und den Fotografen, ob sie richtig liegen: „Kannst du die Haare mit Photoshop schön machen später?!„]

Du hast es gerade schon erwähnt, dass Du bereits bei Wissen macht AH warst – wie bist Du denn überhaupt zu der Sendung gekommen?

Fug: So richtig dazu gekommen bin ich, weil ich 1999 damit angefangen habe, die spanische Stimme der Maus [Die Sendung mit der Maus, Anm. d. Red.] zu sprechen und das sind die gleichen Leute gewesen und die meinten dann ‚Wir machen da eine Sendung, die heißt Wissen macht AH, ist ein bisschen Quatsch, aber auch viel Wissensvermittlung, mach da doch mal mit.‘ Und dann dachte ich: Ok, neue Sendung, ein Kommen und Gehen, mach da doch mal mit, ich hab eh nächsten Mittwoch nichts vor und daraus wurde dann eine sehr tolle Sendung, immerhin schon seit 12 Jahren. Daraus haben sich dann sehr viele andere Sendungen entsponnen.

Die beiden, die das machen, die Shary und der Ralph, die necken sich ja immer so ein bisschen – ist das denn auch privat, also hinter den Kulissen oder ist das nur so für die Sendung?

Fug: Ehrlich gesagt ist das bei denen ähnlich wie bei uns: Ob die Kamera an ist oder nicht, ist ganz egal.

Janina: Die necken sich schon, die Rollen haben sich bei denen so ein bisschen eingespielt, nicht nur vor der Kamera.

Ihr macht aktuell auch Werbung für Milch?

Fug: Haha, das ist ja lustig. Hm, nicht so direkt. Aber gut recherchiert, letzten Montag war der Internationale Tag der Milch.

Janina: Den haben wir im Grunde begleitet. Wir waren da in Lindlar, das ist ein sehr schönes großes Freilichtmuseum und da wurde eine Ausstellung präsentiert über Milch. Der Weg der Milch, also von der Kuh ins Kühlregal, das haben wir als Moderatoren für Kinder begleitet und mit denen auch ein Quiz gemacht.

Fug: Genau, also erklärt, wie man Milch zu Butter schlägt, viele Sprüche erklärt, aber so direkt Werbung machen wir nicht.

Nach dem Interview ging es direkt auf die Bühne. (Foto: ml)
Nach dem Interview ging es direkt auf die Bühne. (Foto: ml)

Hintergrund ist folgender; die Milchproduktion ist die letzten Jahre ja durchaus in die Kritik geraten, wie man mit Milchkühen umgeht, deshalb war meine Frage dazu eher wie ihr dazu steht? Also auch andere Dinge sind ja teilweise fraglich, ob Milch wirklich so gesund ist und dass das mit dem Calcium gnadenlos übertrieben ist.

Janina: Ja gut, da müssten wir uns noch mal intensiver damit beschäftigen, um ein offizielles Statement abgeben zu können.

Fug: Also privat – noch bevor der ganze Kuhmilchskandal aufkam – habe ich immer Bio-Milch gekauft oder faire Milch, weil ich das immer krass fand, dass es immer billiger wurde. Wie kann denn die Milch immer billiger werden?! Und was das Calcium angeht: das ist so ähnlich wie mit den Glückshormonen in der Schokolade [ironisch, reißt die Augen übertrieben auf] Schokolade ist gesund – esst mehr Schokolade! Also man müsste schon täglich 3-4 Kilo zu sich nehmen, um an die erforderliche Menge heranzukommen. – Im Endeffekt also: Wir machen keine Werbung für Milch, wir haben bisher noch jede Werbung ausgeschlagen.

Also es ging Euch mehr darum, bestimmte Prozesse und Sprichwörter zu erklären – das macht Ihr ja sowieso viel, auch bei so Ausdrücken wie „Himmel, Arsch und Zwirn“, als es ums Fluchen ging. Da sprecht Ihr aber nicht so viel, wie kommt das?

Janina: Das hat den Hintergrund, dass unsere Sendungen auch ins Ausland verkauft werden, nach Russland und nach China und da laufen dann die gleichen Filme, aber mit anderen Moderationen und deshalb war das von Anfang an so konzipiert, dass wir da nicht sprechen.

Fug gibt gleich ein kleines Beispiel seiner Fremdsprachenkenntnisse und bringt in astreinem Kauderwelsch-Chinesisch eine Anmoderation einer Wissen macht AH-Sendung. „Ein Freund von mir hat Mandarin gelernt und wenn man da aber nicht exakt auf die Betonung achtet, dann verändert sich direkt die Bedeutung und das ist der absolute Horror, sehr schwer.“

Wie kommt Ihr denn überhaupt so auf Eure Ideen, auch so Redensarten unter die Lupe zu nehmen? Hört Ihr genauer hin, wer mal wieder etwas Lustiges gesagt hat und wollt dann genauer nachspüren?

Fug: Viel einfacher! Also wir müssen gar nichts machen. Über die Eltern reichen die Kinder die ganzen Fragen ein und bombardieren die Redaktion damit, es wird ausgefiltert und dann hat man z. B. warum reiten Hexen auf Besen? Und wenn man 5 Themen hat, die man bündeln könnte, dann heißt es ‚raus damit‘, dann werden Drehbücher geschrieben und dann werden z. B. zu der Walpurgisnacht die ganzen Aberglauben-Themen gebracht.

Ihr habt ja so lustige Lieder wie das Sockenlöcher-Lied, aber auch welche wie das 1. Lied auf Eurer neuen CD, ‚Einzigartig, nicht artig‘, die durchaus ernstere Themen behandeln – erklärt es selbst mal.

Fug: Ich gebe das Wort mal an die Hauptsongwriterin.

Janina: Wir haben thematisch eine große Bandbreite und das Einzigartig-Lied ist vor dem Hintergrund entstanden, dass Kinder so viele verschiedene Vorbilder bekommen, die aber vielleicht nicht wirklich gut sind. Und was ich damit sagen möchte: Wir sind alle anders und das ist auch gut so, jeder hat einen Wert so wie er ist, der eine ist groß, der andere klein – wer sagt denn, wie es sein soll? Wer setzt den Maßstab? Um es mit einfachen Worten zu sagen: Wir werben um Verständnis.

Fug: Nicht immer dieses Hinterherrennen einem gewissen Schönheitsideal, überhaupt Ideale – das geht schon bei den ganz Kleinen los und ich denke dann: Ihr habt noch genug Zeit, euch unglücklich zu machen! Stattdessen lieber: Du bist toll so wie du bist! Egal, ob klein, groß, dick, dünn – scheißegal! Und das ist die Message bei uns; bei uns wechselt sich das ab zwischen Ernst und Quatsch, weil das Leben auch so ist: Hast du gestern noch einen tollen Comedian gesehen und morgen ist schon die Oma tot.

Habt Ihr selbst eigentlich Kinder?

Janina: Nein, noch nicht.

Fug: Nein, die Strecke hierher war zwar lang, aber nicht, dass ich wüsste … – im Ernst; wir lieben Kinder, aber vor lauter Kinder bespaßen kommt man ja nicht dazu! Ich glaube, wichtiger als die Frage, ob man Kinder hat oder nicht ist, ob man immer noch Kind im Kopf ist und bei uns ist es ja so [blödelt herum] ich bin ja ein sehr ernsthafter Mensch und die Janina ist Kind geblieben!

Die beiden sind neben ihren Auftritten auch anderweitig aktiv. So arbeitet Janina als Sängerin in Musicals. Fug engagiert sich bei der Deutschen Kinderhilfe, ist auch an Aufklär-Moderationen z. B. gegen Mobbing an der Schule beteiligt. Lieder aus ihrer aktuellen CD Kinderlieder Delüx sind heute auch auf dem Hafenfest zu hören gewesen.

 

 

 

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