Frühzeitiger Umzug des EVK Münster Altersmedizin startet bereits im November in der Raphaelsklinik

Das EVK im Kreuzviertel. (Archivbild: Thomas Hölscher)
Das EVK im Kreuzviertel. (Archivbild: Thomas Hölscher)

Der ursprünglich zum Jahresende geplante Umzug der medizinischen Angebote aus dem Evangelischen Krankenhaus (EVK) Münster wird bereits früher stattfinden. Wie Stephan Dransfeld, Geschäftsführer des EVK, heute in einer Pressemitteilung erklärte, wird die Altersmedizin bereits Anfang November in der Raphaelsklinik starten. „Wir sind froh und optimistisch, dass wir den Umzug bereits so früh realisieren können.“

Der zügige Fortschritt sei unter anderem dem Einsatz der Arbeitsgruppen zu verdanken, die intensiv an der Umsetzung gearbeitet hätten, ergänzte Maik Büscher, Geschäftsführer des Clemenshospitals und der Raphaelsklinik. Die Fachbereiche des EVK, vor allem die Altersmedizin, werden in die Raphaelsklinik verlagert, wo für den Umzug umfangreiche Vorbereitungen getroffen wurden. Ganze Stationen wurden dort neu hergerichtet, um die Aufnahme der Abteilungen zu ermöglichen.

Ein Großteil des Personals, insbesondere aus der Pflege, wechselt ebenfalls in die neuen Einrichtungen. „Die Entscheidung, den Umzug vorzuziehen, ist absolut vernünftig“, so Dransfeld und Büscher unisono. Neben der sanierungsbedürftigen Bausubstanz des EVK-Gebäudes im Kreuzviertel war auch der Wunsch einiger Mitarbeiter nach einer beruflichen Neuorientierung ausschlaggebend für die beschleunigte Verlagerung.

Großteil an Personal in andere Alexianer-Häuser verlagert

Maik Büscher berichtete zudem, dass es gelungen sei, einen Großteil der Mitarbeitenden für eine Anstellung im Clemenshospital und in der Raphaelsklinik zu gewinnen. Einige Mitarbeiter werden auch in neuen Aufgabenbereichen innerhalb der Alexianer-Gruppe tätig sein. Erste Hospitationen haben bereits stattgefunden, und die neuen Kolleginnen und Kollegen seien in den neuen Häusern herzlich willkommen geheißen worden.

Keine Versorgungslücke

Besonders wichtig sei es, so Dransfeld und Büscher, dass es keine Versorgungslücke für ältere Patienten in Münster gebe. Die Leistungen des EVK im Bereich der Geriatrie würden nahtlos in der Raphaelsklinik fortgeführt. Ein tagesklinisches Angebot sei zudem für 2025 geplant, wodurch der Betrieb des EVK noch nicht vollständig eingestellt werde. „In enger Kooperation mit dem Clemenshospital gewährleisten wir auch weiterhin eine optimale Versorgung der Münsteraner Patienten“, betonte Dransfeld.

Hintergrund der Schließung des EVK ist eine Entscheidung der Alexianer-Gruppe, die bereits im Mai dieses Jahres verkündet wurde. Ein Anhörungsschreiben des Landes Nordrhein-Westfalen hatte dem EVK keine Fallzahlen für das Jahr 2025 zugeordnet. Dies, zusammen mit wirtschaftlichen und räumlichen Herausforderungen, führte letztlich zur Entscheidung, den Betrieb des EVK einzustellen.

Ein Kommentar

  1. Der angegebene Grund für die Schließung des EVK Münster (Reduzierung einer bloß vorgeschobenen, aber in Wirklichkeit nicht bestehenden Überversorgung) kann nicht überzeugen. Nach der Schließung verliert der gesamte Bezirk sein Bezirkskrankenhaus, die Bewohner müssen auf erheblich weiter entfernte Kliniken (Clemenshospital, Raphaelskrankenhaus), die bereits überlastet sind, ausweichen. Das führt zu einer Unterversorgung des Bezirks, für den das EVK als Bezirkskrankenhaus zuständig war., mit dem ersatzlos wegfallenden Bezirkskrankenhaus, was unerhört ist. Die eingetretenen erheblichen Unannehmlichkeiten für die Patienten, für deren Gesundheit das EVK im Bezirk sorgte, scheinen die Betreiber der Alexianer nicht zu kümmern, die Patienten scheinbar nur als Unkosten verursachende Faktoren betrachten statt als an Krankheiten leidende Menschen, deren Umstände zu erleichtern sind, und nicht (aus rein betriebswirtschaftlichen Gründen) noch zu erschweren.
    Fazit: Die Alexianer sind zu einem reinen Wirtschaftsbetrieb verkommen, für den der menschliche Faktor als bloß Kosten verursachend nur als lästig empfunden wird.

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