Ein bisschen frisches Obst gefällig? Gesund, kernig und knackig sind die Kostüme der Mini-Mäuse der Karnevalsgesellschaft Die Schlossgeister in dieser Session. Als Erdbeeren, kleine Melonen und Orangenscheiben hüpften die kleinsten Tänzerinnen und Tänzer der KG von 1959 über die Bühne bei der diesjährigen Tanzgruppenvorstellung.
Mit ihrer Agilität und junger Leidenschaft zum Tanzen zeigten die Minis mit ihrem neckischen Showtanz „Fruchtalarm“, dass sich die Schlossgeister keine Sorgen um ihren tänzerischen Nachwuchs machen müssen. Lotta Wolberg hatte ihren allerersten Auftritt als freches Früchtchen bei „Fruchtalarm“. 14 der kleinsten Bühnenstürmer gehören zu den Mini-Mäusen, die mit gekonnten und kindgerechten Tanzschritten und Choreographien locker mit dem karnevalistischen Anspruch ihrer älteren Tanzvorbilder mithalten können.
Frostig wurde es beim Thema der Schlosshüpfer. Der Schautanz „Für immer kalt! Oder doch nicht?“ der acht Mädchen erinnerte durch die wunderschönen türkisenen Kostüme an den Disney-Film „Frozen“. Dort spielt eine Eisprinzessin in hellblauem Kleid mit langem Zopf die Hauptrolle. Auch die acht Mädchen der Hüpfer hatten sich in zauberhafte Kostüme in Türkis geschmissen, die Gesichter voller Glitzer und die Haare zu schönen Zöpfen geflochten. Mit Geschicklichkeit bewiesen die Mädchen, dass auch Hebefiguren für geübte Tänzerinnen eine Leichtigkeit sind und dass man sogar im Spagat die Spitze einer Pyramide anführen kann. So schaurig und eisig das Showtanzthema auch war zauberte es schnell Wärme in die Herzen der begeisterten Zuschauer in der Stadthalle.
Die Herz-Trumpf-Garde der KG Die Schlossgeister sorgte mit ihrem Tanz „Der Glöckner von Notre Dame“ für ein farbenprächtiges Spektakel auf der Bühne, das die Zuschauer auf einen kurzen Ausflug mit nach Frankreich rund um den berühmten Glöckner „Quasimodo“ nahm. Masken und barocke-närrische Kostüme bestimmten das Bild auf der Bühne. Die 13 Mädchen bewiesen einmal mehr, dass die Gardetänzerinnen nicht nur beweglich, sondern auch kreativ und choreographisch höchst professionell sind. Alina Werner erhielt eine Auszeichnung für vier Jahre tänzerische Leistung bei der Herz-Trumpf-Garde.
Die Damen des Ersten Münsterischen Amazonentanzkorps hätten auch aus dem neuesten James-Bond-Film entsprungen sein können: in Smaragdgrünen Kostümen mit verschiedensten Farbskalierungen jagten die Tanzprofis tänzerisch einen Diamantendieb. „Raub des Smaragds“, so der passende Titel ihres Showtanzes. Die in schwarz gekleidete diebische Tänzerin unter ihnen lieferte ihrem Tanzkorps eine spielerische Verfolgungsjagd zu flinker Musik. Mit gekonnter Synchronität und verspeilten Details auf der Bühne wie flauschigen Fächern und glitzernden Accessoires bewiesen die Amazonen einmal mehr, dass Karnevalstanz nicht nur Höchstleistungssport ist, sondern auch professionelle Tanzqualität hat.
Die qualifizierten Turniertänzerinnen legen bei jedem ihrer Schautänze hohe Qualitätsanforderungen als Maßstab an – das zeigten die verschiedenen Tanzgruppen bereits im Vorfeld der Vorführungen bei ihren Marsch- und Gardetänzen: Bei ihren Marschtänzen überzeugen die Amazonen mit gewohnter Präzision, Synchronität und perfektem professionellen Lächeln.
Dass auch die Männer bei den Schlossgeistern zwar nicht immer die Hosen anhaben, aber ordentlich tanzen können, bewiesen die Schlossknacker einmal mehr. Die Herren der Schöpfung tanzten sich mit schwarzen Langhaarperücken ausgestattet und teilweise in engen Corsagen in die Herzen der Zuschauer. Nebst langen Röcken im spanischen Stil für die einen und „Don Quijote“-angehauchten Uniformen für die anderen retteten die Knacker tänzerisch ihre Liebsten.
Mit närrischem Humor strickten die Schlossknacker auch noch Meister Yoda mit Maske und brauner Kutte sowie Lichtschwerter in ihren Showtanz mit ein. Die Macht war jedenfalls mit ihnen: Mit Kraft, Ausdruck und in Spitzenform wirbelten die 13 Männer über die Bühne zu kerniger Musik. Mit einer Choreographie mit Dreh- und Hebefiguren traten die Kerle den tänzerischen Beweis dafür an, dass sie beweglich, grazil und kraftvoll tanzen können. Mit spielerischer Selbstironie und sichtbarem Können tanzten die Männer „Ein Held mit Herz“.
Einmal mehr bewies die KG Die Schlossgeister, dass sie ihrem Beinamen „Die tanzende Gesellschaft“ alle Ehre machen.
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