„Nach 88 Jahren endlich wieder ein Katholikentag in Münster“, sagte Prof. Dr. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken (ZdK) bei der Begrüßung der 18000 Besucher auf dem Domplatz, „Friede sei mit euch, Pax, Shalom und Salam!“. Es ist der vierte Katholikentag in Münster, den Oberbürgermeister Markus Lewe, Bischof Dr. Felix Genn, Dr. Thomas Sternberg, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet sowie zahlreiche Ehrengäste am Abend auf der Bühne am Dom eröffneten.
Die Stadt ist voller Menschen, türkisfarbener Fahnen und Polizei. Ein Hubschrauber kreist über der Innenstadt. Das Polizeiaufgebot wird der Größe der Veranstaltung sowie den jüngsten Ereignissen in Münster gerecht. Auch wenn der Gedanke an eine mögliche Bedrohung nicht zum Leitwort „Suche Frieden“ passt. In seiner Begrüßungsrede erinnerte Thomas Sternberg an den Westfälischen Frieden von 1648. „Vor 370 Jahren schloss man hier in dieser Stadt und im benachbarten Osnabrück endlich Frieden. Frieden zu suchen, ist nicht einfach. Nicht nur in Kolumbien, Südafrika oder im Nahen Osten. Das weiß jeder, der einmal eine schwere familiäre Krise durch beharrlichen Willen zum Frieden überstanden hat.“
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ist zum ersten Mal auf einem Katholikentag. „Ich freue mich sehr, hier bei Ihnen in Münster zu sein“, sagte er und hob in seiner Ansprache hervor, wie wichtig das Thema „Frieden“ nicht nur in der Weltpolitik, sondern auch in der deutschen Gesellschaft sei. „Nicht als Bundespräsident, sondern als bekennender evangelischer Christ, der in einer konfessionsverschiedenen Ehe lebt, darf ich hinzufügen, was ich in Rom auch dem Papst sagen konnte: Ich bitte um die Offenheit für weiteres ökumenisches Zusammenwachsen.“
In der Katholikentagszeitung „Kirche+Leben aktuell“ wurden die Katholikentagsgäste passend beschrieben. Die Katholikentagsmutti, der Mitgeschleifte, der Podiumshopper, die Superplanerin, die flotte Nonne, der Zaungast, der Schnäppchenjäger und der Dauerbeter. Münster ist bunt, aber es war noch nie so bunt, wie in diesen Tagen. Fremdländische Gewandträger, Pfadfindergruppen mit gelben Tüchern, Nonnen in schwarzen, weißen und hellbraunen Kutten, Menschen jeden Alters mit Rucksäcken, barfüßige Jugendliche, Senioren mit Rollator, behinderte Menschen in Rollstühlen, skurrile Gestalten – wohin man blickt eine bunte Ansammlung von Menschen, die auf den ersten Blick nur eins gemein haben: das türkise Band um den Hals, auf dem „Suche Frieden“ geschrieben steht.
Nach der offiziellen Eröffnung feierten tausende Gäste den „Abend der Begegnung“. 30 Bühnengruppen mit 500 Akteuren, 50 Caterer und 300 Helfer trugen dazu bei, dass der 101. Katholikentag 2018 in Münster mit einem gemütlichen und stimmungsvollen Fest in der Innenstadt begann.
Bilder des Tages gibt es in unserer großen Fotostrecke.
Bis Sonntag, 13. Mai, finden an 100 Orten 1000 Veranstaltungen statt, einige Veranstaltungen mehrmals, sodass es 2500 Veranstaltungen sind, wenn man jede einzeln zählt. Mehr als 50.000 Menschen haben bereits eine Dauerkarte erworben, hinzu kommen rund 20.000 Tagesteilnehmer, 719 davon kommen aus dem Ausland, insgesamt 4800 Menschen sind an der Organisation beteiligt. Zahlreiche Medien aus ganz Deutschland berichten über den Katholikentag, der WDR hat mehrere Übertragungswagen vor Ort, das ZDF meldete sich mit 250 Leuten an.
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