Die St. Franziskus-Stiftung Münster hat im Juli ihren ersten Kurs zur Nachqualifizierung zugewanderter Pflegepersonen gestartet. Dabei werden Fachkräften, die in ihren Herkunftsländern bereits eine Berufsausbildung oder akademische Ausbildung in der Pflege abgeschlossen haben, die erforderlichen Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt, um sie in Deutschland ausgebildeten Pflegepersonen fachlich gleichzustellen.
Am ersten Kurs nehmen 18 Pflegefachpersonen teil: von den Philippinen, aus Indien, Pakistan, Bangladesch, Südkorea, Syrien und dem Iran, aus Polen, Bosnien-Herzegowina, Weißrussland, Kasachstan und Kuba. Für sie ist an der Schule für Gesundheitsberufe des St. Franziskus-Hospitals Münster ein spezieller modularer Lehrgang aufgebaut worden, der insbesondere die festgestellten Nachschulungsbedarfe aufgreift. Dazu gehört der sichere Umgang mit EDV-gestützten Dokumentationsprogrammen und krankenhausspezifischer Software. Bestandteil der Maßnahme ist auch die Vermittlung personaler und interkultureller Kompetenzen. Aufgrund des breiten medizinisch-pflegerischen Spektrums der Krankenhäuser und Fachkliniken der St. Franziskus-Stiftung Münster werden praktische Einsätze in nahezu allen Bereichen angeboten, in denen individueller Lernbedarf besteht oder in denen spezielle Kompetenzen erforderlich sind.
Die Teilnehmenden verfügen über gute Grundkenntnisse der deutschen Sprache und werden auf die Gleichwertigkeitsprüfung vorbereitet. Sie leben in Ostwestfalen, Münster und dem Münsterland. Einige sind bereits in der Pflege im ambulanten und stationären Dienst verschiedener Träger tätig und nutzen ihre Chance zur beruflichen Qualifizierung. Im nächsten Jahr folgen zwei weitere Kurse, die ebenfalls in Modulen von jeweils vierwöchiger Dauer angelegt sind. Insgesamt werden etwa 60 Pflegefachkräfte aus dem Ausland für den Einsatz im deutschen Gesundheitssektor weitergebildet. „Unser Ziel ist, ausländischen Pflegefachkräften durch gezielte Weiterqualifikation adäquate Erwerbsmöglichkeiten in Deutschland zu eröffnen“, so Dr. Daisy Hünefeld, Vorstand der St. Franziskus-Stiftung Münster, die zu den größten Krankenhausträgern Deutschlands zählt.
Das Projekt ist Bestandteil des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ in Nordrhein-Westfalen und wird aus Mitteln des Bundes und des Europäischen Sozialfonds finanziert. „Wir haben ein sorgfältig konzipiertes und gründlich durchdachtes Projekt an den Start gebracht, das wir kontinuierlich begleiten und anschließend umfassend evaluieren“, betont Dr. Hünefeld.
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