Forschung zu Krisen und Medienkonsum Uni Münster such Testpersonen für Online-Studie

Welchen Einfluss haben die mediale Berichterstattung und der Medienkonsum auf den individuellen Umgang mit politischen Krisen? (Symbolbild: Boris Hamer / Pexels)
Welchen Einfluss haben die mediale Berichterstattung und der Medienkonsum auf den individuellen Umgang mit politischen Krisen? (Symbolbild: Boris Hamer / Pexels)

Eine Online-Studie der Universität Münster widmet sich dem Einfluss medialer Berichterstattung auf die Wahrnehmung gesellschaftlicher Krisen im Kontext der Bundestagswahl am 23. Februar. Wie die Uni Münster in einer Medienmitteilung erklärt, analysiert das Forschungsprojekt „Dynamik individueller Politikeinstellungen in Krisenzeiten (DiPol)“ das Zusammenspiel von Nachrichtenkonsum, Bedrohungsempfinden und Persönlichkeitsmerkmalen. Geleitet wird die Untersuchung von dem Psychologen Prof. Dr. Mitja Back und dem Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bernd Schlipphak.

Seit gestern (8. Februar) können Testpersonen über einen Zeitraum von vier Wochen täglich Fragen zu ihren politischen Sorgen und ihrer Mediennutzung beantworten. Zudem haben sie die Möglichkeit, per Sprachnachricht ihre Gedanken und Gefühle zu äußern. Dadurch erhalten die Teilnehmenden nicht nur einen persönlichen Erkenntnisgewinn, sondern können auch lernen, mit gesellschaftlichen Unsicherheiten gefasster umzugehen, so Mitja Back. Die Erhebung wird vom Exzellenzcluster „Religion und Politik“ der Universität Münster gefördert. Alle erhobenen Daten werden anonymisiert und auf sicheren Servern der Universität gespeichert.

Im Gegensatz zu klassischen Meinungsumfragen, die punktuelle Einschätzungen abbilden, verfolgt die DiPol-Studie einen Längsschnittansatz. „So können wir die eventuell zentrale Rolle von medialer Berichterstattung auf den Verlauf von Bedrohungsgefühlen in der Bevölkerung untersuchen“, erläutert Bernd Schlipphak. Die Forscher erhoffen sich zudem Erkenntnisse darüber, warum Menschen unterschiedlich auf dieselben gesellschaftlichen Herausforderungen reagieren. „Die einen fühlen sich durch Krisen stark belastet, andere bleiben gelassen. Manche suchen nach Schuldigen und werden aggressiv, während andere Gemeinsamkeiten betonen und Verständnis aufbringen“, beschreibt Mitja Back.

Mit den Ergebnissen zum Medienkonsum soll ein Beitrag dazu geleistet werden, wie gesellschaftliche Debatten und politische Kommunikation verbessert werden können. Die Wissenschaftler rufen eine möglichst breite Bevölkerung zur Teilnahme auf, um verschiedene Perspektiven abzubilden. Interessierte können sich unter https://studien.uni-muenster.de/dipol anmelden. Ein Einstieg ist bis zum 20. Februar möglich.

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