Das Gebäude des ehemaligen Hauptzollamts steht seit gestern wieder leer. So leer, wie es über drei Jahre stand, bevor es vor gut zwei Wochen besetzt wurde. Gestern beendete die Polizei die Aktion und räumte das Gebäude. Die Stadt prüft, ob dort Flüchtlinge untergebracht werden könnten.
Das Angebot der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an die Stadt werde aktuell geprüft, heißt es derzeit aus der Stadtverwaltung. Da es sich aber, vergleichbar zum alten Finanzamt auf der Münzstraße, um ein reines Verwaltungsgebäude handele, müssten für eine solche Nutzung Sanitäreinrichtungen beschafft und installiert werden, wie Stadtsprecher Joachim Schiek auf Nachfrage mitteilte. Denkbar sei eine Containerlösung, ähnlich wie am Finanzamt.
Bei einer Nutzung für Flüchtlinge handele es sich aber um eine Interimsnutzung. Die Stadt habe gegenüber der BImA schon vor längerer Zeit Kaufinteresse für das Gebäude für Kita-Zwecke bekundet. „Ende März hat die BImA dem Immobilienmanagement der Stadt mitgeteilt, dass der Kaufwunsch zunächst zurückgestellt wird. Es werde erst geprüft, ob auf Seiten des Bundes eigener Bedarf bestehe“, erklärt Schiek. Auf telefonische Nachfrage im September teilte die BImA mit, das Ergebnis der Prüfung liege noch nicht vor.
BImA-Sprecher Guido Déus betont, dass man die kommunalen und staatlichen Einrichtungen grundsätzlich und intensiv bei der Suche nach geeigneten Objekten zur Unterbringung von Asylbewerbern und Flüchtlingen unterstütze. „Die Angebote umfassen grundsätzlich alle frei verfügbaren Liegenschaften – zum Beispiel ehemalige militärische Objekte, nicht mehr benötigte Verwaltungsgebäude oder Freiflächen sowie bei Bedarf auch Wohnungen“, so Déus.
Um eine erneute Besetzung zu verhindern, wurden derweil im alten Hauptzollamt die Fenster verbarrikadiert und auf dem Gelände Bauzäune aufgestellt, außerdem patrouilliert ein privater Sicherheitsdienst.
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