Gemeinsam für Münster. Unter diesem Motto arbeiten die Hilfsorganisationen seit einem Jahr Hand in Hand in den Flüchtlingseinrichtungen des Landes. Was am 21. Februar letzten Jahres mit der Errichtung einer Notunterkunft in der ehemaligen Wartburgschule bekann, entwickelte sich schell zu einer enormen Herausforderung für alle Helfer.
„Aktuell sind die Zeiten etwas ruhiger geworden“, erklärt Dirk Winter, Geschäftsführer des ASB. Vor 12 Monaten sah das noch ganz anders aus: innerhalb von nur 48 Stunden musste die Schule, die zuvor über 5 Jahre leer gestanden hatte, hergerichtet werden. Ursprünglich war die Unterbringung nur als kurzfristige Lösung gedacht: für etwa vier Wochen bis maximal Ostern 2015, wie Stadtrat Thomas Pahl damals erklärte. Doch die Bedarfe wurden immer größer und immer mehr Plätze wurden benötigt, um die steigende Anzahl der Flüchtlinge zu bewältigen. Ein enormer Kraftakt für alle Beteiligten von Land, Stadt, Hilfsorganisationen und ehrenamtlichen Helfern. Mittlerweile hält die Stadt in den drei Landeseinrichtungen Wartburgschule, Oxford-Kaserne und York-Kaserne rund 1800 Plätze vor, knapp ein Drittel sind derzeit belegt.
Mit so hohen Zahlen hatte niemand gerechnet, sagt Regierungsvizepräsidentin Dorothee Feller. Es habe Zeiten gegeben, in denen jeden Tag über 3000 Menschen in NRW angekommen seien. Dank der Kommunen habe man trotzdem sicherstellen können, dass jeder Geflüchtete ein Dach über dem Kopf und ein warmes Bett hat. Sozialamtsleiterin Dagmar Arnkens-Homann ist besonders stolz auf die Einhaltung des „Münster-Stardards“: „Bislang konnten wir von großen Sammelunterbringungen in Turnhallen absehen.“ Ein großes Glück seien die leerstehenden Kasernen York und Oxford gewesen, die schnell und unkompliziert von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur Verfügung gestellt wurden.
Gerade im Umfeld der Wartburgschule sei nicht nur das bürgerschaftliche Engagement sehr groß gewesen, sondern auch die Akzeptanz im Viertel. Denn in den Landeseinrichtungen geht es weniger um Integration. „Die Flüchtlinge verbleiben dort nur wenige Wochen, bis sie dann den Kommunen zugeteilt werden“, so Feller. In den drei Unterbringungen arbeiten derzeit 142 Hauptamtliche von Johanniter, ASB, DRK und Malteser, sowie 200 Ehrenamtliche. „In Spitzenzeiten sind alle Helfer an ihre Belastungsgrenzen gekommen“, erinnert sich Udo Schröder-Hörster, Regionalvorstand der Johanniter, dennoch habe man die Situation stets professionell und mit der nötigen Ruhe im Griff gehabt.
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