Mehmet Sarıpınar, Betreiber der „Flotten Bohne“ am Drubbel in Münster, wird nach Jahren sein kleines Café zum Monatsende schließen. Die Entscheidung markiert das Ende einer schwierigen Zeit, in der der 41-Jährige Opfer rassistischer Anfeindungen wurde, die zunehmend zur psychischen Belastung wurden.
Seit August 2024 sah sich Mehmet Sarıpınar mit wiederholten Übergriffen konfrontiert (wir berichteten ausführlich ). Zwei Stammkunden eines benachbarten Geschäfts fielen zunächst durch sexistische Kommentare gegenüber den Mitarbeiterinnen der „Flotten Bohne“ auf. Als der Gastronom einen der Männer zur Rede stellte, eskalierten die Provokationen. Sie nahmen eine zunehmend rassistische Dimension an – mit Beleidigungen wie „Türke, willst du über unsere deutschen Frauen bestimmen?“ und Drohungen, die auf eine gewaltbereite Gruppierung verwiesen. Trotz mehrfacher Anzeigen bei der Polizei und hielten die Anfeindungen an. Erst ein Bereichsbetretungsverbot gegen einen der Männer, das von der Polizei ausgesprochen wurde, brachte Ruhe. Dieses läuft jetzt zum Februar aus. Groß ist die Sorge, dass die Bedrohungen dann weitergehen.
Vertragsauflösung und neue Mieter
Zum Monatsende unterschreibt Sarıpınar einen Aufhebungsvertrag mit dem Hauseigentümer. Ursprünglich hätte der Mietvertrag noch fünf Jahre Bestand gehabt, doch unter den aktuellen Bedingungen sieht der Gastronom keine Möglichkeit mehr, sein Café weiterzuführen. Er zieht die Notbremse und weicht dem Hass. Mit der Schließung endet die Geschichte der „Flotten Bohne“ am Drubbel. Auch der Name wird verschwinden. Ein Nachfolger für das kleine Ladenlokal steht bereits fest: Geplant ist eine Kombination aus Café und Weinlokal.
Zukunftspläne: Zurück zu den Wurzeln
Nach der Schließung will sich Mehmet Sarıpınar zunächst auf seine Genesung konzentrieren. Seit einem Autounfall liegt er mit einem Beckenbruch im Krankenhaus. Wie geht es dann weiter? „Ich werde erstmal zu meinen Wurzeln zurückkehren und mit meinem Ape Cafémobil weitermachen“. Mit dem mobilen Kaffeestand war er bereits vor der Eröffnung der „Flotten Bohne“ in Münster unterwegs und erfreute sich großer Beliebtheit. Die Entscheidung, das Café zu schließen, ist für viele Münsteraner ein Verlust. Die „Flotte Bohne“ war nicht nur ein Ort für guten Kaffee, sondern auch ein Symbol für Vielfalt und Zusammenhalt.
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Es macht mich sehr betroffen, dass Mehmet sich genötigt sieht, sein Café, das wir regelmäßig und gerne aufgesucht haben, aufzugeben. Für mich ist schwer nachvollziehbar, dass das Gebaren der beiden Personen, die dafür verantwortlich sind, offensichtlich keine nachhaltigen Konsequenzen hat und sie nach Ablauf des Bereichsvertretungsverbots ihren Hass – wie sie selbst ja angekündigt haben – weiter ausleben können. Wieso also nur ein so zeitlich sehr begrenztes Bereichsvertretungsverbots!? Es kann nicht im Sinne der Stadt und der ganz großen Mehrheit der Bürger sein, solches Tun zu tolerieren und ihm weiter Raum zu geben. Und wieso mangelt es an Solidarität der alteingesessenen Kaufmannschaft!? Ich bin der Überzeugung, dass ihnen das nicht geschadet, im Gegenteil, eher zum Vorteil in der öffentlichen Berichterstattung und ihres Images gereicht hätte. Und wieso duldet der. Vermieter des Tabaklokals Mieter, die zumindest das unsägliche rassisistisches und frauenfeindliches Verhalten ihrer Kunden tolerieren – wenn nicht sogar damit sympathisieren!? Hier würde sich doch eher die Frage eines Aufhebungsvertrages stellen!
Viel wichtiger ist doch die Frage wie viel wird sich in dieser Stadt durch diesen Fall,ä ändern, wahrscheinlich wie immer nichts. Jeder der wie ich in der Innenstadt wohnt kennt den Täter, seinen Hund, sein Auto und seine wunderbaren Freunde. Jeder ist sich bewusst wie viel dieser Mann seit Jahren über andere redet. Aber er gehört halt zu den hiesigen 2%. Es wird darüber geschwiegen und weggeschaut. Aber wer mal dabei war wie verachtend er selbst mit Beamten spricht, der erkennt den Narzisten sofort. Tabak Träber ist ein Becken indem sich diese Aale tummeln und sich mit ihren dicken Zigarren gegenseitig ihre neusten Erfolge kundtun. Dort besteht kein Interesse diese Art von Kunde auszusondern, den sie haben Geld und die nötige Zeit ihre Nachmittage an solch einem Ort zu verbringen. Die große Kaufmannschaft dieser Stadt will sowas doch garnicht breittreten, man ist auf das Geld aus und somit spielt der Rest keine Rolle. Sonst wird jeder Grashalm genutzt um zu werben, zu posieren zu missionieren und zu demonstrieren. Aber sowas, das ist hier inzwischen normal. In dieser Stadt tauchen Anwälte in Restaurants und Lokalen auf und legen Geldbündel am Tag darauf auf den Tisch damit Vater oder Sohn der Frau Mama nicht erklären müssen was gestern so von Kameras aufgenommen wurde. Leute die in der WN jedes Jahr mit Spenden posieren, biedern sich Nachts jungen Kellnerinen an und naturgemäß müssen diese selbstverständlich für ihr Trinkgeld auch richtig nett zum Onkel sein.
Das ist Münster, das ist der Dreck und der Schmutz der tatsächlich versucht hinter der Fassade dieser sauberen Stadt hervorzuquillen
Es ist eine Schande, dass rechtschaffende Bürgerinnen und Bürger sich vor rechter Hetze und Frauenfeindlichkeit zurückziehen müssen. So etwas kann nur passieren, wenn der Rechtsstaat nicht durchgreift und Menschen Angst auf Grund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Identität, ihrer Nationalität, ihrer Ethnie, ihrer Hautfarbe haben müssen. DAS IST NICHT MÜNSTER! Nur weil man weiß, heterosexuell und männlich ist, macht einen das nicht zu einem besseren Menschen. Ich fordere unseren Rechtsstaat und unsere Justiz auf, das Grundrecht für alle durchzusetzen. Sonst verliert eine Mehrheit der Bevölkerung ihren Glauben in den Rechtsstaat.
Wirklich sehr schade, dass der Betreiber der flotten Bohne sich von zwei solchen Idioten vertreiben lässt. Ich hätte es gut gefunden, wenn die richtigen Namen der beiden veröffentlicht worden werden. Bei Mobbing und Rassismus sollte jeder wissen, wer die Täter sind – nur so kann soziale Kontrolle funktionieren und dann sind entsprechende Rückmeldungen aus dem direkten Umfeld möglich.
Es gibt nur ein Wort hierzu, dass er aufgibt:
Schade!