Nachdem bundesweit darüber berichtet wurde, dass am Freitag der größte Teil der Fische im Aasee verendet sind, haben inzwischen die ersten Lokalpolitiker mit einer kontroversen Diskussion begonnen.
Die FDP Münster meldete sich per Facebook zu Wort: „Das ökologische Desaster in Münsters Aasee in dieser Woche zeigt leider eindrucksvoll, dass das Wahrzeichen unserer Stadt labiler ist, als man sich vorstellen konnte“, zeigt sich ihr Vorsitzender Manuel Lascasas schockiert über das Ausmaß des Fischsterbens. „Das darf kein zweites Mal passieren“, appelliert er an die Stadt Münster, umgehend Maßnahmen zur Stabilisierung des Ökosystems Aasee zu ergreifen, die über die Bekämpfung von Blaualgen und Fischaufstiegsanlagen hinausgehen.
Die Freien Demokraten erinnerten daran, dass die Stadt erst vor gut einer Woche für den Umgang mit natürlichen Ressourcen mit den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019 ausgezeichnet wurde, unter der Überschrift Lebenswert in die Zukunft – Wir gestalten Münster enkeltauglich: „Wir müssen alles dafür tun, dass der Aasee auch während Hitzeperioden seine kühlende Funktion für die Innenstadt behält und nachhaltiger Lebensraum für Fische bleibt“, meinte Lascasas und schlug nun vor, das Preisgeld in Höhe von 30.000 € dafür zu verwenden, „einen der schönsten Parks Europas enkeltauglich zu machen, z. B. über einen tieferen Aushub oder eine Wasserfontäne, die Münsters Erholungsoase sogar noch weiter aufwerten würde.“
Die Grünen kritisierten den Vorschlag der FDP darauf per Pressemitteilung: „Es ist gut, dass die FDP Münster das Ausmaß dieser Katastrophe erkennt“, schrieb der Kreisverbandssprecher Stephan Orth am Sonntag, „aber: Ist es von der FDP glaubwürdig punktuell zu fordern alles dafür zu tun, den Aasee als stabiles Ökosystem zu schützen, gleichzeitig aber immer wieder langfristige ökologische Politik – ob nun in der Kommune, im Land oder auf Bundesebene – zu unterwandern?“ Zu suggerieren, man könne den riesigen Aasee mit 30.000 Euro Preisgeld des Nachhaltigkeitspreises retten, sei „unglaubwürdige Augenwischerei“, die sich nur an „populären Einzelereignissen“ orientiere, so Orth: „Wir laden die FDP dazu ein, sich dauerhaft mit uns für ökologische und nachhaltige Standards in Münster einzusetzen.“
GAL-Vorstandsmitglied Robin Korte mahnt einen offenen Dialog an: „Wir brauchen einen konstruktiven und zielführenden politischen Diskussionsprozess, der danach fragt wie wir den Aasee und unsere übrigen Gewässer dauerhaft fit machen für den Klimawandel. Das geht nicht von heute auf morgen und kurzsichtige Schnellschüsse helfen uns da sicher nicht weiter. Natürlich müssen wir den Dürresommer 2018 auch als Signal ernst nehmen, dass wir endlich mehr tun müssen für den Schutz unseres Klimas.“
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Man hätte vielleicht etwas ahnen können. Aber: Der See ist ca. 40 h groß, hat einen relativ flachen, sumpfigen Grund. Es ist auch für Fachleute nicht einfach herauszufinden, ab wann der Sauerstoffgehalt kritisch werden kann. Auch die Algen spielen eine Rolle. Hier sieht es nach einer tragischen, sehr zügig ablaufenden Kettenreaktion aus. Mies für die Fische.
Die andere Sache ist: Das Trinkwasser der Stadt Münster wird nicht im Münsterschen Umland gewonnen sondern u. a. in der Haardt. Das Trink- und Löschwasser in Zeiten von „Hitzewelle und Dürre“ ist wichtiger als der Fischbesatz des Aasees, so fies es sich liest. Wie groß wäre das Geschrei gewesen, wenn ein großer Brand schlecht gelöscht werden könnte, nur weil die Feuerwehr das benötigte Wasser in den Aasee pumpen würde? Abwägen ist Sache der Profis.
Tut mir leid aber da wurde ganz eindeutig versagt! Das war nicht abzusehen? Nur wenn man nicht über den Tellerrand schaut! Die „Verantwortlichen“ sollten ihre Konsequenzen ziehen!!