Filmclub zeigt „Die Ausstattung der Welt“ Susanne Weirich und Robert Bramkamp stellen ihren „dokufiktionalen“ Film aus der Welt der Requisiten persönlich im Schloßtheater vor.

Der „dokufiktionale“ Film „Die Ausstattung der Welt“ zeigt die verborgenen Welten der Requisiten. (Szenenbild: Robert Bramkamp / Susanne Weirich)

Sie spielen in jedem Film eine entscheidende Rolle, ohne sie wären die Reisen in verschiedene Epochen und Milieus nicht möglich, trotzdem werden sie selten bewusst wahrgenommen – die vielen großen und kleinen Dinge der Ausstattung. In das Universum dieser verborgenen Welten reist der Film „Die Ausstattung der Welt“ von Robert Bramkamp und Susanne Weirich, der am kommenden Montag (5. Februar) erstmals in Münster zu sehen ist. Die beiden Filmemacher stehen nach der Vorstellung beim filmclub münster im Schloßtheater für ein Publikumsgespräch zur Verfügung.

Lampen, Tassen, Sofas, (Missions-)Spardosen, Fahnen, Spielzeugfische, Plastikblumen, Uhren und Ölgemälde entfalten ihre Vielseitigkeit, wenn sie in neue Ordnungen wechseln. Wir hören die leidenschaftlichen Berichte der Fundus-Experten über die richtige Auswahl der Requisiten und sehen die Ausflüge der Dinge in die „ausgestattete Welt“. Robert Bramkamp und Susanne Weirich haben die drei großen Funden im Studio Babelsberg, im delikatessen Requisiten Fundus Berlin und bei FTA Props in Hamburg erkundet, jeder Fundus für sich ist eine eigene Welt mit einer ganz eigenen Ordnung der jeweils bis zu 100.000 Dinge.

Die postkoloniale Geschichte der Dinge

Gleichzeitig geht der Film der postkolonialen Geschichte der Dinge nach – verkörpert durch die BiPOC-Aktivistin Thelma Buabeng, die in die Rolle einer Doktorandin der Postcolonial Studies schlüpft, die im Fundus jobbt. Sie entdeckt einen parallelen Ding-Alltag von afrikanischen Objekten – koloniale Originale, Airport Art, rätselhafte oder rassistische Gegenstände und schließlich das Portrait einer „African Woman Holding a Clock“, das im Verlauf des Films in der Jetztzeit ankommt.

Für den Münsteraner Robert Bramkamp ist es eine Rückkehr zur alten Wirkungsstätte. Seine ersten filmischen Arbeiten hat er Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre im Kontext der Filmwerkstatt Münster gemacht hat. Heute ist er Professor für Experimentalfilm an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg. Die Künstlerin Susanne Weirich studierte in den 1980er Jahren ebenfalls an der Kunstakademie Münster; gemeinsam mit Robert Bramkamp produzierte sie bereits 2013 den Kinofilm „Art Girls“.

Der filmclub münster zeigt: „Die Ausstattung der Welt“ am Montag, 5. Februar 2024 um 20:00 Uhr im Schloßtheater.

Der filmclub münster ist ein gemeinsames Programm von der Filmwerkstatt Münster, den Münsterschen Filmtheater-Betrieben, dem Westfälischen Kunstverein und Burg Hülshoff – Center for Literature, er wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Infos und Tickets findet ihr unter www.filmclub-muenster.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert