Mit dem neuen Brandschutzbedarfsplan legen Stadt und Feuerwehr einen 167-seitigen Bericht über die derzeitige Gefahrenabwehr vor. Aus der Erhebung der letzten Jahre geht hervor: In Münster herrscht ein hohes Sicherheitsniveau und alle Vorgaben werden mehr als nur eingehalten.
Wenn es in Münster brennt oder ein technische Hilfeleistung erforderlich wird, muss die Leitstelle innerhalb von 90 Sekunden nach dem Anruf der „112“ erste Kräfte losgeschickt haben, die nach weiteren acht Minuten vor Ort sind. Legt man diese gesetzlichen Vorgaben, im Bericht werden sie „Schutzziele“ genannt, zugrunde, erreicht die Feuerwehr in Münster eine Quote von knapp 92% im städtischen und 60% im ländlichen Bereich.
„Das ist sehr erfreulich“, sagt Wolfang Heuer, zuständiger Dezernent für Brandschutz, „und vermittelt Sicherheit in der Bevölkerung.“ Auch Benno Fritzen von der Feuerwehr zeigt sich zufrieden und stolz gleichermaßen. „Die Mitarbeiter in der Leitstelle brauchen nicht die vollen 90 Sekunden zur Abwickelung“, erklärt der Feuerwehr-Chef, „rechnet man hier die eingesparte Zeit auf die Ausrücke- und Anfahrtszeit drauf, erreichen wir sogar 93% in der Stadt und 75% auf dem Land“.
Diese erfreulichen Werte seien vor allem durch die gute Abdeckung der Freiwilligen Feuerwehren möglich. „Es handelt sich hier keinesfalls um Wehren zweiter Klasse“, betont Fritzen, „die Kollegen leisten Arbeit auf Augenhöhe mit den hauptamtlichen Kräften.“ 20 der insgesamt 23 Löschzüge sind durch ehrenamtliche Feuerwehrleute besetzt.
Für die Zukunft habe man sich den Erhalt und den Ausbau der behördlichen Infrastrukturen auf die Fahnen geschrieben. „Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass dieses Hilfesystem weiterhin auf diesem Qualitätslevel verfügbar ist“, da sind sich Benno Fritzen und Wolfgang Heuer einig. So ist der Neubau der Feuer- und Rettungswache 3 in Hiltrup in Planung, ebenso wie der Wiederaufbau eines Sirenensystems in der Stadt. An vielen Gebäuden der Freiwilligen Feuerwehren bestehe Handlungsbedarf und auch die zunehmenden Extrem-Wetterlagen als Folgen des Klimawandels zwingen den professionellen Blick nach vorn.
Spätestens im Februar soll die entsprechende Beschlussvorlage in den Rat, dort erwarte man „eine einhellige Zustimmung“.
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