Während einer fingierten Geldübergabe nahm die Polizei einen 40-jährigen Betrüger fest. Er hatte sich als Polizist ausgegeben und Geld von einem 88-jährigen Münsteraner gefordert.
Angebliche Polizei- und Justizbeamte belagerten einen 88-jährigen Münsteraner seit Anfang Februar 2018 am Telefon. Immer wieder gaukelten sie dem Ruheständler vor, dass ein Einbruch in seine vier Wände kurzbevorstünde und die Einbrecherbande mit seiner Hausbank zusammenarbeite. Er solle sein Erspartes von der Bank abholen, um es einem von der Polizei entsandten Boten zu übergeben. Wichtig sei, dass er mit niemandem über diese verdeckten Ermittlungen spreche, um den Erfolg nicht zu gefährden. Zermürbt von den vielen Anrufen und im Glauben sein Geld so in Sicherheit zu wägen, holte der Münsteraner einen mittleren sechsstelligen Bargeldbetrag von seiner Bank.
Anschließend übergab er diesen einem Boten in der Erwartung, den Betrag nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen zurückzuerhalten.
Nach der Übergabe ließen die Betrüger nicht nach und bedrängten den Münsteraner weiterhin mit Anrufen. Sie machten ihm Angst und forderten mehr Geld, um dieses in Sicherheit zu bringen. Der 88-Jährige wurde misstrauisch und meldete sich am 15. Februar bei der Polizei. Im Rahmen der Ermittlungen fingierten die Beamten gemeinsam mit dem Münsteraner eine weitere Übergabe eines Bargeldbetrages. Bei dem Treffen nahmen Polizisten den 40-jährigen Deutsch-Türken fest.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft wurde er wegen Fluchtgefahr am Montag (19.2.) einem Haftrichter vorgeführt. Er steht im Verdacht, Beihilfe zum bandenmäßigen gewerbsmäßigen Betrug geleistet und eine im Ausland operierende Bande unterstützt zu haben. Der Richter ordnete Untersuchungshaft an
Die Ermittlungen zu weiteren Mitgliedern der Betrügerbande dauern an. Aus anderen gleichgelagerten Verfahren ist bekannt, dass diese zumeist aus dem Ausland agieren.
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Einen mittleren sechstelligen Betrag? Also circa 500000 Euro? Warum ist denn da die Bank selbst nicht misstrauisch geworden. Ist ja jetzt wahrscheinlich nicht alltäglich, dass ein 88 jähriger eine halbe Million von der Bank holt.