Das Busangebot ausbauen und damit verbessern: Dieses Ziel verfolgen Stadt und Stadtwerke Münster mit einem Fahrplanwechsel, der für Montag, 20. April vorgesehen ist und gestern vom Rat beschlossen wurde. Vor allem die Nutzer der Linien 2, 17 und 18 in den Richtungen Kinderhaus, Handorf und Amelsbüren sollen davon profitieren, während einige weniger genutzte Haltestellen künftig seltener angefahren werden.
„Um Menschen vom Nahverkehr zu überzeugen, ist ein gutes Angebot unerlässlich. Daher bauen wir das Busnetz weiter aus, haben uns dafür die Nachfrage angesehen und setzen zusätzliche Busse dort ein, wo sie benötigt werden“, erklärt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Zudem sind Änderungen der Fahrzeiten für nahezu alle Linien vorgesehen, um die Pünktlichkeit zu verbessern.
„Mehr Busse auf die Straße zu schicken, das bedeutet auch höhere Kosten. Die Verbesserungen schlagen mit rund 350.000 Euro zu Buche. Die Stadt nimmt das Geld gern in die Hand, um den klimafreundlichen Nahverkehr in Münster auszubauen und die Verkehrswende voranzutreiben“, betont Stadtbaurat Robin Denstorff.
Am 20. April, dem Montag nach den Osterferien, greifen Verbesserungen und Änderungen auf verschiedenen Linien:
- Das Angebot auf der Linie 17 im Bereich zwischen Hauptbahnhof und Kinderhaus wird deutlich ausgeweitet, um das neue Wohngebiet im Zentrum Nord zu erschließen. Bisher ist die Linie nur an Werktagen unterwegs, mit dem Fahrplanwechsel fährt sie in diesem Abschnitt auch am Wochenende alle 20 bzw. sonntags alle 30 Minuten. Für den Abschnitt Hauptbahnhof – Krögerweg ist ab 2021 eine Verlängerung bis in die York-Kaserne und Fahrten auch an Wochenenden vorgesehen.
- Die Linie 2 fährt am Nachmittag häufiger nach und von Handorf. Möglich macht diese Verbesserung unter anderem die erhöhte Nachfrage nach der Verbindung durch die neue Gesamtschule Ost.
- Nicht mehr angefahren wird von der Linie 2 dann der Bereich Pötterhoek sowie Oderstraße. Über drei Jahre nach der Einführung der Haltestellen Ruhr-, Oder- und Saarstraße ist die Nachfrage dort gering geblieben. Die Haltestellen Saar- und Elbestraße der Linie 4 decken das Gebiet in fußläufiger Entfernung ab.
- Die Linie 18 wird nach Amelsbüren, in den Hansa-BusinessPark und zum Alexianer-Campus verlängert. So entsteht aus Wolbeck und Hiltrup eine direkte Anbindung an das große Gewerbegebiet. Die Kleinbuslinie fährt weiterhin einmal die Stunde und bedient auch die Bahnhöfe in Hiltrup und Amelsbüren.
- Außerhalb der Hauptverkehrszeiten werden die Verstärker auf der Linie 5 reduziert, die zwischen Berg Fidel und Hauptbahnhof fahren. Grund dafür ist die geringe Nachfrage in dieser Zeit. Sie sind dann, wie die Verstärker der Linie 6 zwischen Hauptbahnhof und Waldsiedlung, an Schultagen in den besonders nachgefragten Zeiten zwischen etwa 6:30 und 8:30 Uhr sowie 13:00 und 17:30 Uhr unterwegs.
Die Stadtwerke bitten alle Fahrgäste, sich auf die Änderungen einzustellen. Die neuen Fahrzeiten werden im März in die elektronische Fahrplanauskunft und die münster:app eingespielt. Das Fahrplanbuch 2020 ist dann ab der ersten Aprilwoche ebenfalls kostenlos in den Servicecentern der Stadtwerke und den Vorverkaufsstellen erhältlich.
Taktverdichtung für Herbst 2020 geplant
Auch über die weiteren Planungen haben sich Stadt und Stadtwerke bereits Gedanken gemacht: „Wir haben die Stadtwerke beauftragt, ein Konzept für eine Taktverdichtung zu erstellen, die ab Herbst 2020 für mehr Kapazitäten insbesondere in der Hauptverkehrszeit sorgen soll, wenn besonders viele Menschen den Bus nutzen. So entsteht auf vielgenutzten Linien mehr Platz für Münsteranerinnen und Münsteraner, die ihr Auto stehen lassen möchten“, erklärt Robin Denstorff.
Viele Münsteraner, die bei gutem Wetter mit dem Rad unterwegs sind, weichen im Winterhalbjahr auf das Auto oder den Bus aus, weswegen die Busse stärker nachgefragt werden. Bisher setzen die Stadtwerke dafür flexible Verstärkerbusse ein. „Mit der geplanten Taktverdichtung werden daraus reguläre Fahrten, die auch im Fahrplan zu finden sind. So erhöhen wir die Transparenz für unsere Fahrgäste“, sagt Frank Gäfgen.
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