Europawahl: Viele wählen per Brief oder vorab Das Wahlbüro Münster ist seit Eröffnung schon 5.600 mal aufgesucht worden, um Briefwahl zu beantragen oder direkt vor Ort zu wählen / 46.160 Anträge auf Briefwahl

Constanze Neugebauer, Leiterin des Wahlbüros (r.), begrüßt Besucherinnen und Besucher im Stadthaus 1. (Foto: Stadt Münster)

Seit gut zwei Wochen können die Bürgerinnen und Bürger Münsters im Stadthaussaal ihre Stimmen für die Europawahl abgeben. Bislang haben rund 5.600 Münsteranerinnen und Münsteraner die Gelegenheit genutzt, persönlich die Briefwahl zu beantragen und oftmals direkt vor Ort ihre Stimme für das neue Europaparlament in Straßburg abzugeben. Das Wahlamt hat bisher 46.160 Wahlscheine ausgestellt, davon wurden 33.300 online beantragt.

Insgesamt sind in Münster über 240.000 Menschen wahlberechtigt. Die hohe Zahl an bereits ausgestellten Wahlscheinen zeigt das große Interesse an der Europawahl, die in Deutschland am Sonntag, den 9. Juni, stattfindet.

Das Wahlbüro im Stadthaus 1 bleibt noch bis Freitag, den 7. Juni, geöffnet. Es hat montags bis freitags jeweils von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Ausnahmen gibt es am Dienstag, den 28. Mai, sowie am Feiertag Fronleichnam, den 30. Mai, an denen das Wahlbüro geschlossen bleibt. Heute (Montag, 27. Mai) schließt das Büro bereits um 14 Uhr.

Wahlberechtigte, die das Wahlbüro aufsuchen, müssen einen gültigen Personalausweis oder Reisepass mitbringen. Zudem wird empfohlen, die rückseitig ausgefüllte Wahlbenachrichtigungskarte mitzubringen, um den Ablauf zu beschleunigen.

„Wer schon weiß, dass er am Wahlsonntag nicht ins Wahllokal gehen kann, sollte den Service nutzen und online, postalisch oder im Wahlbüro die Briefwahl beantragen“, erklärt Constanze Neugebauer, Leiterin des städtischen Wahlbüros. Der Link zum Online-Antrag für die Briefwahl sowie alle weiteren notwendigen Informationen zur Europawahl 2024 finden sich unter www.stadt-muenster.de/wahlen/europawahl. Der QR-Code auf der Wahlbenachrichtigung führt direkt zum Briefwahl-Antrag.

Bischof Genn ruft zur Europawahl auf: „Demokratie ist eine Lebensauffassung“

Zum Jubiläum des Grundgesetzes in der letzten Woche (23. Mai) hatte die Redaktion „Katholische Kirche im Privatfunk NRW“ mit Münsters Bischof Dr. Felix Genn gesprochen und ihn auch gefragt, was bei der Europawahl auf dem Spiel stehe würde. Genn bekannte, „diese Frage greift in meine Lebensgeschichte hinein. Ich selbst habe den Zweiten Weltkrieg zwar nicht unmittelbar miterlebt, kenne aber eine Generation, die sowohl den Ersten als auch den Zweiten Weltkrieg erlebt hat. Die Grundidee des früheren französischen Außenministers Robert Schuman im Jahr 1950, die Produktion der Rohstoffe im europäischen Rahmen zusammenzulegen, um eine Einigung Europas zunächst wirtschaftlich zu erzielen, die dann politisch weiterentwickelt werden konnte, war wunderbar. Heute ist dieses Europa gefährdet. Das erfüllt mich mit Sorge, weil wir gerade in der momentanen Zeit ein starkes Europa mit gemeinsamen Werten brauchen, das nicht durch rechts- oder linksextremistische Positionen oder einen sich ausbreitenden Nationalismus erzielt werden kann.“

Abschließend fügte Bischof Genn einen Appell hinzu: „Deshalb werbe ich für die Europawahl und setze mich für ein Europa ein, das aus meiner Sicht die Zukunftsperspektive unseres Kontinents ist.“

Bezirksregierung Münster setzt Zeichen für Europa

Unter dem Motto „Nutze deine Stimme“ ruft auch die Bezirksregierung Münster dazu auf, an der Europawahl teilzunehmen. Um darauf aufmerksam zu machen, strahlt das Foyer der Bezirksregierung Münster am Domplatz seit dem Pfingstwochenende bis zur Wahl am 9. Juni jeden Abend in europablauer Farbe.

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