Ein Jahr geprägt durch die Corona-Krise, aber auch im Zeichen von Besucher- und Spendenrekorden liegt hinter dem Allwetterzoo Münster. Trotz der Lockdownphasen im Januar und Februar zeichnete sich bereits im Herbst ab, dass das Jahr 2021 für den Zoo einige Rekorde bereithalten würde.
„Wir sind uns bewusst, dass es sich hier um ein außergewöhnliches Jahr handelt. Der Sommer glänzte nicht gerade mit dem besten Freibadwetter und viele Aktivitäten konnten wegen der Pandemie nur begrenzt wahrgenommen werden – wenn überhaupt“, versucht Zoodirektorin Dr. Simone Schehka die guten Zahlen einzuordnen. Dennoch: „Wir verstehen die guten Zahlen auch als Anerkennung für die von uns getroffenen Sicherheitsmaßnahmen und Zooaktionen.” Exakt 613.241 Menschen besuchten den Allwetterzoo 2021. Wichtig bei der Zählung: Auch Inhaber von Jahreskarten müssen ihre Ausweise am Eingang scannen lassen. „Mit angenommenen Besuchspauschalen pro verkaufter Jahreskarte lässt sich kein realistisches Bild zeichnen. Dieses benötigen wir aber zwingend zur eigenen Erfolgsmessung“, erklärt die Geschäftsführerin.
Sonderveranstaltungen wie „Nachts im Zoo“ oder “Christmas Garden” sowie wechselnde Ausstellungen tragen ebenfalls zur Steigerung der Besucherzahlen bei. Ähnliche Events werden auch 2022 geplant. So wird der „Galaktische Tag“ im Mai auf ein ganzes „Galaktisches Wochenende“ ausgeweitet. Für die kleinen Besucher wird es im Juni wieder ein Familienfest im Zoo geben und „Nachts im Zoo“ wird gleich an zwei Abenden im August stattfinden. Den Auftakt macht aber der Tag des Artenschutzes, der am letzten Märzwochenende sein wird. An diesem besonderen Tag feiert der Allwetterzoo gemeinsam mit Freunden aus dem BNE-Netzwerk Münster sowie weiteren Organisationen den Tag des Artenschutzes. Höhepunkt wird die Eröffnung des neuen Bereiches am Arten- und Klimaschutzcampus. Neben bedrohten Exoten wird es hier auch einen Einblick in die Zucht von Feuersalamandern geben.
Weitere tierische Highlights werden sein: Die Eröffnung der neuen Gemeinschaftsanlage von asiatischen Rothunden und Lippenbären. Ferner steht die Eröffnung der nachhaltig betriebenen Tropenhalle auf dem Plan. „Die Meranti-Halle verspricht ein Aushängeschild für den Allwetterzoo und die ganze Region werden“, ist sich Schehka gewiss.
Ein weiterer Grund für die großartigen Zahlen des Jahres 2021 ist sicherlich das unvergleichliche Urlaubsfeeling, das bei einem Tagesausflug an das Südufer des Aasees aufkommt. „Wo kann sonst so abwechslungsreich den Alltag hinter sich gelassen werden? Mit dem Boot in den Zoo-Hafen einfahren, eine tierische Weltreise genießen, westfälische Pferdeattraktionen bestaunen, Sterne am helllichten Tag beobachten oder das Leben unserer Ahnen erkunden. Das ist Urlaub in der Heimat“, spielt die Zoochefin auch auf die Angebote der drei weiteren Institutionen am Aasee, Westfälisches Pferdemuseum, LWL Naturkundemuseum und Freilichtmuseum Mühlenhof, an. „Hier werden Natur und Kultur großgeschrieben. Ein solch vielfältiges Angebot gibt es im Münsterland kein zweites Mal – und das Wissen auch überregionale Besucher zu schätzen.“
Bei der Betrachtung des Zehn-Jahres-Durchschnitts der Besucherzahlen stachen gleich fünf Monate mit Rekorden heraus. Der August war dabei sogar mit 83.680 Tagesgästen der bestbesuchte Monat überhaupt – mehr Tagesbesucher innerhalb eines Monats konnte der Allwetterzoo in den vergangenen zehn Jahren noch nie verzeichnen.
Aber nicht nur bezüglich der Besucherzahlen ist die Geschäftsleitung des Allwetterzoo Münster sehr zufrieden mit dem vergangenen Jahr. Auch die grandiosen Zahlen bei den Tierpatenschaften aus dem Jahr 2020 konnten nicht nur gehalten, sondern sogar leicht gesteigert werden. 909 Patenschaften wurden im Jahr 2021 übernommen. Davon waren 164 Verlängerungen von bereits bestehenden Patenschaften. Zum Vergleich: 2020 waren es insgesamt 848 Patenschaften und 76 Verlängerungen.
Und es kam für den Allwetterzoo Münster sogar noch besser: Im April erhielt die Arten- und Klimaschutzeinrichtung mit 750.000 Euro für sein Bärenhaus die bis dato größte Einzelspende in der Geschichte. Nur wenige Monate später wurde das Team im Dezember nochmals überrascht, oder vielmehr reich beschenkt. Die Spende hat eine Gesamthöhe von 1 Million Euro. Die Summe ist zweckgebunden und wird für den Neubau der Duschen, Sanitär- und Aufenthaltsräume des Allwetterzoo-Teams verwendet. „Es erfüllt uns mit Stolz und macht uns wirklich glücklich, wenn wir sehen, wie viel Rückhalt und Zuspruch wir seitens der Gesellschaft bekommen. Mit diesem Gefühl starten wir enorm motiviert in das neue Jahr“, freut sich Schehka auf die bevorstehende Saison.
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