Das Brustzentrum Münsterland feiert rundes Jubiläum. „Bereits 2006 wurde das Zentrum gegründet, damit sind wir das erste Brustzentrum dieser Region“, berichtet Dr. Rüdiger Langenberg, Chefarzt der Frauenklinik des Clemenshospitals und Zentrumsleiter. Dem Zentrum gehören neben dem Clemenshospital in Münster noch die Christophorus-Kliniken in Coesfeld als Operationsstandorte an. Wöchentliche gemeinsame Tumorkonferenzen mit Gynäkologen, Radiologen, Onkologen, Strahlentherapeuten, Pathologen sowie die Einbindung der niedergelassenen Ärzte sorgen dafür, dass den erkrankten Patientinnen eine qualitativ optimale Behandlung und Betreuung angeboten werden kann.
„An beiden Standorten operieren wir pro Jahr rund 340 primäre Mammakarzinome. Damit ist die Operation des neu entdeckten Brustkrebses gemeint“, erklärt Langenberg und weist darauf hin, dass sich betroffene Patientinnen unbedingt in einem zertifizierten Brustzentrum behandeln lassen sollten. Patientinnen, die in (Brust-) Krebszentren behandelt werden, leben statistisch gesehen länger. Im Brustzentrum Münsterland wurden in den vergangenen zehn Jahren über 3.000 Primärkarzinome operiert. Das Clemenshospital bietet dafür eine umfangreiche medizinische Versorgung inklusive Strahlentherapie, Onkologie und Pathologie an.
Ganzheitliche Versorgung
Frauen mit einer derart belastenden Diagnose benötigen allerdings nicht nur medizinische Betreuung. Speziell fort- und weitergebildete Breast Care Nurses sowie Fachkrankenschwestern für Onkologie, Psychoonkologinnen und der klinische Sozialdienst bemühen sich um die ganzheitliche Versorgung der Patientinnen vor, während und nach der Behandlung. „Die Vorteile eines zertifizierten Brustzentrums liegen auf der Hand“, ist sich Dr. Rüdiger Langenberg sicher und skizziert die wichtigsten: „Die Behandlung aus einer Hand, an einem Standort, von Experten, die sehr viel Erfahrung und Routine mitbringen und auf der Grundlage aktuellster wissenschaftlicher Erkenntnisse handeln“. In Brustzentrum Münsterland gibt es regelmäßige Tumorkonferenzen, an denen aus jedem medizinischen Bereich Experten teilnehmen. „Dadurch können wir eine optimale Empfehlung für die Patientin aussprechen“, erklärt der Zentrumsleiter. Durch die Einführung der Brustzentren in Kombination mit einem strukturierten Screening konnte die Sterblichkeitsrate in den vergangenen Jahren deutlich gesenkt werden.
Münsteraner Allianz gegen Krebs
Das Brustzentrum Münsterland ist außerdem Mitglied der Münsteraner Allianz gegen Krebs – MAgKs, dem deutschlandweit einzigem trägerübergreifenden onkologischen Zentrum, in dem die Kompetenzen der Tumorzentren von Clemenshospital, Fachklinik Hornheide und Raphaelsklinik gebündelt werden.
„Die Zusammenarbeit der Kliniken und Disziplinen spielt eine große Rolle“, erklärt Langenberg und beschreibt den beispielhaften Weg einer fiktiven Patientin: „Sagen wir eine Patientin stellt sich in einer unserer Kliniken mit einem möglichen Brustkrebs vor, weil ihr Gynäkologe etwas getastet hat. Im Brustzentrum Münsterland würden wir zunächst eine Stanzbiopsie machen. Da die meisten Frauen mit einem Mammakarzinom brusterhaltend behandelt werden können, würden wir sie nach der Operation hausintern an die Klinik für Strahlentherapie von Chefarzt Prof. Dr. Arnt-René Fischedick weiterleiten. Prof. Fischedick ist Facharzt für Strahlentherapie und Radioonkologie. Durch die Strahlentherapie ist bei brusterhaltender operativer Therapie eine noch höhere Sicherheit zu erreichen und ein Wiederauftreten kann reduziert werden. Sollte die Brust nicht erhalten werden können, was wirklich selten der Fall ist, steht uns mit der Fachklink Hornheide ein hochkompetenter Partner für den Brustaufbau zur Verfügung. Drei Kliniken – ein Zentrum.“
Nachgewiesene Qualität
2005 hat das NRW-Gesundheitsministerium ein Programm mit dem Ziel gestartet, die Behandlung von Frauen und Männern mit Brustkrebs zu verbessern. Zu diesem Zweck wurde ein eigenes Zertifizierungsmodell entwickelt, das die Brustzentren umsetzen müssen. Es wurden insgesamt 51 Brustzentren mit 93 Operations-Standorten ernannt. Mit der Durchführung der Zertifizierung wurde ÄKzert, die Zertifizierungsstelle der Ärztekammer Westfalen-Lippe, beauftragt. In allen anderen Bundesländern übernimmt diese Aufgabe die Deutsche Krebsgesellschaft. Die Anforderungen in NRW sind mit denen der Deutschen Krebsgesellschaft allerdings nahezu identisch.
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