Erste Impfdosen kommen nach Münster Nur 180 Dosen zum Start am kommenden Wochenende, aber schon knapp 2000 weitere bis zum Jahresende

Direkt nach Weihnachten sollen die ersten Impfdosen gegen Covid-19 in Münster eintreffen, zuerst werden Pflegeeinrichtungen versorgt. (Foto: BioNTech SE 2020)

Erst deutlich weniger, dann aber sehr schnell sehr viel mehr: Am kommenden Wochenende liefert das Land Nordrhein-Westfalen die ersten Impfdosen nach Münster aus – statt der zuletzt angekündigten 329 Dosen werden es jedoch nur 180 sein. Diese überraschende Mitteilung erhielt der Corona-Krisenstab am Dienstagmorgen während seiner 61. Sitzung, teilte die Stadt gestern mit.

„Dies bedeutet, dass wir am Sonntag zunächst wie geplant alle Bewohnerinnen und Bewohner im Johanniter-Stift und im Handorfer Hof mit dem Impfmittel versorgen, dann die verbleibenden Dosen möglichst vielen Mitarbeitenden in diesen Häusern zukommen lassen“, sagt Dr. Hendrik Oen, mit Dr. Peter Münster ärztliche Leitung des Impfzentrums. Wer am Sonntag keine Impfdosis erhalten kann, wird zwei Tage später aus einer weiteren Charge geimpft.

Denn das Land hat bis zum Jahresende zwei zusätzliche Impfstoff-Lieferungen mit insgesamt rund 2000 Dosen angekündigt. Sprich: Deutlich mehr Pflegeeinrichtungen können somit noch in diesem Jahr mit Erstimpfungen versorgt werden. Ausreichend Material für die Zweitimpfung nach 21 Tagen hält das Land bis Mitte Januar zurück. „Wir sind flexibel und freuen uns über jede zusätzliche Impfung, die möglich wird“, reagiert Krisenstabsleiter Wolfgang Heuer auf die neue Entwicklung.

Herausforderungen für Pflegeeinrichtungen

Die jüngste Ankündigung stellt die unter anderem durch Familienbesuche an den Weihnachtstagen unter Dauerbelastung stehenden Einrichtungen vor weitere Herausforderungen. Schon seit Beginn der Pandemie wird dort rund um die Uhr und unter immer neuen Rahmenbedingungen herausragende Arbeit zum Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner geleistet, heißt es in der Pressemitteilung. Dies wird in den kommenden Tagen nicht anders sein, wenn Angehörige den Einrichtungen einen Weihnachtsbesuch abstatten wollen. Laut Gesundheitsministerium des Landes NRW sollen die Pflegeeinrichtungen dann zur Corona-Schnelltestung Unterstützung von Hilfsorganisationen erhalten. Diese sind zur Hilfe bereit, können aber so kurzfristig kein flächendeckendes Angebot gewährleisten.

Die Stadt Münster fragt zusätzlich innerhalb der Freiwilligen Feuerwehr nach Möglichkeiten, während der Weihnachtsfeiertage und danach zu helfen. Die Hilfsorganisationen DRK, ASB, JUH und MHD arbeiten nun gemeinsam mit THW und Freiwilliger Feuerwehr an einem Umsetzungskonzept.

Hohe Impfbereitschaft

„Wir wissen, was den Freiwilligen damit abverlangt wird und danken jedem und jeder Einzelnen für diese Hilfe“, so Wolfgang Heuer. Und: „Oberstes Ziel ist es, die Bewohnerinnen und Bewohner der Pflegeeinrichtungen vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen – dies gelingt am effektivsten durch Kontaktreduzierung.“

Zugleich weist die Stadt auf die Möglichkeit der Schnelltestung für Selbstzahler hin. Neben dem Angebot der meisten Hausarztpraxen gibt es nun unter anderem seit Dienstag auch in Münster ein privat betriebenes Schnelltestzentrum im Bereich Hawerkamp.

Derweil ist die Impfbereitschaft in den beiden genannten Pflegeeinrichtungen enorm; allein unter den Bewohnerinnen und Bewohnern im Johanniter-Stift liege diese aktuell bei etwa 95 Prozent, so Dr. Peter Münster am Dienstagnachmittag.

Weitere Infos rund ums Thema Corona gibt es unter www.muenster.de/corona. 

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