Pflege studieren. Nach der Ausbildung oder währenddessen. Die Kosten übernimmt, wenn es gut läuft, der Arbeitgeber. Und dann? Kurzfristig kann sich das Arbeitsfeld ändern, Aufgaben können hinzukommen oder bisherige können oder dürfen selbständig(er) erledigt werden. Das Gehalt wird angepasst. Langfristig könnte das aber noch viel mehr bedeuten. Es könnte den Pflegeberuf stärken und weiter professionalisieren.
Ein Schritt in diese Richtung ist getan: Das Clemenshospital und die Raphaelsklinik sind jetzt Akademische Lehrkrankenhäuser für Pflege. Sicher ist es nicht der erste Schritt in Richtung Professionalisierung von Pflege, aber ein wichtiger. Und der Titel Akademische Lehrkrankenhäuser für Pflege ist bisher einmalig in NRW. Praktisch bedeutet es, dass der Träger der beiden Häuser (Alexianer) ab sofort mit der FOM Hochschule im Rahmen der akademischen und klinischen Ausbildung in Pflegeberufen zusammenarbeitet. Schirmherr ist Staatssekretär Karl-Josef Laumann.
„Kern unserer Zusammenarbeit ist die enge Verzahnung von Theorie und Praxis durch die Schaffung einer Schnittstelle zwischen akademischer und praktischer Ausbildung“, erläutert Gerrit Krause, Referent für Personalmanagement und Organisationsentwicklung bei den Alexianern. Voraussetzung hierfür ist vor allem der intensive Austausch zwischen Lehrstätten der Alexianer und der FOM Hochschule und die gemeinsame Erarbeitung von Lehrstandards für ein praxisbezogenes Studium, heißt es in einer Pressemitteilung dazu.
„Veränderte Anforderungs- und Aufgabenprofile der Pflegeberufe sowohl im stationären als auch im ambulanten Sektor haben in den vergangenen Jahren massiv an Fahrt aufgenommen“, bericht Hildegard Tönsing, Pflegedirektorin des Clemenshospitals, ihr Kollege an der Raphaelsklinik, Manfred Fehrenkötter, pflichtet ihr bei: „Berufsbilder befinden sich im Wandel, neue Tätigkeitsfelder sind hinzugekommen“.
In der Raphaelsklinik entstand vor über 100 Jahren die erste Krankenpflegeschule, heute entsteht dort das erste Akademische Lehrkrankenhaus für Pflege.