Endspurt zur Turner-Ausstellung 100.000. Besucherin bei "Turner. Horror and Delight" im LWL-Museum für Kunst und Kultur / Vortrag "Turner und der Alpentourismus" am Donnerstag

Das LWL-Museum für Kunst und Kultur freut sich über das Interesse an der Turner-Ausstellung und konnte am Dienstag die 100.000. besucherin begrüßen. (Foto: Ralf Clausen)
Das LWL-Museum für Kunst und Kultur freut sich über das Interesse an der Turner-Ausstellung und konnte am Dienstag die 100.000. besucherin begrüßen. (Foto: Ralf Clausen)

Die Ausstellung „Turner. Horror and Delight“ im LWL-Museum für Kunst und Kultur geht jetzt in den Endspurt, und da ist wie so oft in Münster der Andrang besonders groß. Wer die Bilder des großen Malers der englischen Romantik hier bei uns vor Ort betrachten möchte, sollte also Zeit mitbringen, denn bis zum letzten Ausstellungstag am 26. Januar wird wohl keiner mehr ohne Warteschlangen hinein kommen. Gestern hatte allerdings eine Besucherin aus Bochum Glück: sie wurde als 100.000. Gast begrüßt und durfte an allen Wartenden vorbei gehen.

Nach nur zwei Monaten hat die Turner-Ausstellung so viele Besucher angezogen, dass Julia Eckel aus Bochum jetzt die Zahl rund machte. Museumsdirektor Dr. Hermann Arnhold und Kuratorin Dr. Judith Claus begrüßten sie am Dienstag (14. Januar) als 100.000. Besucherin der Ausstellung. Sie freute sich über einen Blumenstrauß, den Katalog und freien Eintritt – vor allem aber darüber, an den Schlangen vorbei direkt in die Ausstellung gelotst zu werden.

Joseph Mallord William Turner gilt als Wegbereiter der Moderne und als Meister des Lichts und der Farbe. (Foto: Ralf Clausen)
Joseph Mallord William Turner gilt als Wegbereiter der Moderne und als Meister des Lichts und der Farbe. Die Führungen zur Ausstellung sind restlos ausgebucht, es gibt aber einen Online-Guide. (Foto: Ralf Clausen)

Das LWL-Museum teilt bei der Gelegenheit mit, dass inzwischen alle öffentlichen Führungen zur Turner-Ausstellung ausgebucht sind. Auch private Führungen können nicht mehr gebucht werden, weil die Ausstellungsräume komplett ausgelastet sind. An den Kassen und vor der Ausstellung bilden sich Schlangen, die Wartezeit beträgt im Schnitt eine Stunde.  Und weil die Ausstellung anschließend weiter in das Frist Art Museum in Nashville (Vereinigte Staaten) und danach in das Musée national des beaux-arts du Québec (Kanada) wandert, wird es keine Verlängerung geben. Dafür sind die Öffnungszeiten des Museums etwas länger als sonst: am Dienstag bis Donnerstag von 9 bis 18 Uhr, am Freitag bis Sonntag von 10 bis 20 Uhr und am letzten Ausstellungswochenende (24. bis 26. Januar) sogar von 10 bis 22 Uhr.

Vorträge zu „Turner und der Alpentourismus“ und „Turner und der Schiffbruch

Außerdem werden bis zum Ende der Ausstellung noch zwei Vorträge im Rahmenprogramm angeboten. So lädt das LWL-Museum für Kunst und Kultur am kommenden Donnerstag (16. Januar) zu einem Vortrag mit Prof. Dr. Hasso Spode aus Berlin ein. Ab 19.30 Uhr spricht der Historiker im Auditorium des Museums über das Thema „Erhabenheit als touristische Ur-Emotion. Turner und der Alpentourismus“.

Joseph Mallord William Turner (1775-1851), The Fall of an Avalanche in the Grisons, c. 1810. (Foto: Tate)
Joseph Mallord William Turner (1775-1851), The Fall of an Avalanche in the Grisons, c. 1810. (Foto: Tate)

Spode geht in seinem Vortrag der Entwicklung des Alpentourismus nach. Er stellt die These auf, dass das in Turners Zeit neu aktivierte Gefühl der Erhabenheit als die touristische Ur-Emotion gelten kann. Der kultur- und mentalitätsgeschichtliche Vortrag zeichnet anhand dieser These die emotionale Umwertung der Berge nach und wirft dabei einen besonderen Blick auf die Rolle der Engländer bei der Erfindung des Alpentourismus. Spode studierte Geschichte, Soziologie, Religionswissenschaft und Philosophie. Er promovierte in Hannover, viele seiner Forschungsprojekte beschäftigen sich mit dem Tourismus. Der Eintritt für den Vortrag kostet zwei Euro, Karten sind nur an der Abendkasse im Museum erhältlich.

Eine Woche später lädt das LWL-Museum für Kunst und Kultur zum Literaturgespräch mit Burkhard Spinnen ein. Am Donnerstag (23. Januar) spricht der Schriftsteller ab 19.30 Uhr im Museum über das Thema „Zuschauer beim Schiffbruch. Über J.M.W. Turner als Marinemaler“. Spinnen beschäftigt sich mit den maritimen Sujets Turners, mit Seeschlachten, Schiffbrüchen und Stürmen. Er erzählt davon, wie sich Turners Bilder zur Tradition der Marinemalerei verhalten. Vor allem aber lädt er zur intensiven Betrachtung ausgewählter Arbeiten ein. Spinnen studierte Germanistik, Publizistik und Soziologie in Münster und promovierte an der Philosophischen Fakultät, er lebt heute als freier Schriftsteller in Münster. Der Eintritt zu dem Literaturgespräch kostet fünf Euro. Karten sind im Vorverkauf unter shop.ticketpay.de oder an der Abendkasse im Museum erhältlich.

"Turner. Horror and Delight" ist eine Kooperation mit der Tate Britain in London, die heute den künstlerischen Nachlass Turners verwaltet.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr, Freitag bis Sonntag 10 bis 20 Uhr,
am letzten Ausstellungswochenende (24. - 26.1.) Freitag bis Sonntag 10 bis 22 Uhr
Eintritt (inklusive Sammlung): 13 Euro, ermäßigt 6,50 Euro 
Weitere Infos gibt es auf der Webseite des Museums, den Online-Führer zur Ausstellung unter www.turner2019.de

 

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