Björn Meyer ist der Neue im Ensemble des erfolgreichen Tatort-Teams aus Münster. Nach dem Ausscheiden von Friederike Kempter als Nadeshda Krusenstern ist Meyer in der Rolle des Mirko Schrader der neue Mitarbeiter an der Seite von Hauptkommissar Frank Thiel. Björn Meyer wurde 1989 in Lüdenscheid geboren. Bereits als Fünfjähriger trat er in einer Theatergruppe des CVJM auf.
Nach dem Abitur folgte das Studium an der Hamburger Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater. Erste Rollen übernahm Meyer am Thalia Theater Hamburg und später am Schauspiel Frankfurt, wo er seine erste Festanstellung erhielt. Im Fernsehen war Björn Meyer erstmals 2014 in der Jugendserie „Die Pfefferkörner“ zu sehen. Für seinen Auftritt in der Serie „Der Tatortreiniger“ erhielt er 2016 den Preis der Deutschen Akademie für Fernsehen. Bereits vier Mal spielte Meyer im Tatort mit, hiervon zwei Mal in Münster. Seinen Einstieg in Münster gab er 2019 in der Folge „Spieglein, Spieglein“ als Urlaubsvertretung von Nadeshda Krusenstern. ALLES MÜNSTER konnte den vielbeschäftigten Schauspieler für ein Interview gewinnen.
Hallo Herr Meyer, was machen Sie gerade?
Momentan probe ich am Thalia Theater Hamburg „Die Politiker“ von Wolfram Lotz. Ansonsten mache ich das, was alle zur Zeit machen. Ich gehe nicht ins Kino, ich gehe nicht in die Kneipe, ich gehe nicht ins Stadion…
Was dachten Sie, als man Sie fragte, ob Sie eine dauerhafte Rolle im Tatort übernehmen möchten? Wie lief das überhaupt ab?
Mein Agent rief mich an und ich war relativ überrascht, da ich kein Casting machen musste. Die Freude war natürlich groß.
Kannten Sie Münster bereits, bevor Sie 2019 erstmals zum Dreh von „Spieglein, Spieglein“ in die Stadt kamen?
Da ich in Lüdenscheid geboren bin, war Münster kein Neuland für mich. Ich mochte die Stadt schon immer sehr gerne und freue mich auch immer, wenn wir dort drehen.
Das Tatort-Team aus Münster ist seit 2002 in gleicher Besetzung bis heute im Einsatz. Wie ist es, neu in ein derart gesetteltes Ensemble zu kommen? Wir wurden Sie aufgenommen?
Anfangs war ich schon sehr nervös, das gebe ich gerne zu. Das hat sich aber schnell gelegt, da das gesamte Team mich fantastisch aufgenommen hat. Nachdem Axel [Prahl] in der Mittagspause am Set ungefähr alle fünf Minuten nach Nadeshda gefragt hat, war das Eis auch gebrochen.
Der Weggang von Friederike Kempter wurde von vielen Fans sehr bedauert. Ist das ein schweres Erbe für Sie? Befürchten Sie, von den Zuschauern ständig verglichen zu werden?
Friederike Kempter hat einen großartigen Job gemacht und ich mochte die Figur Nadeshda Krusenstern sehr gerne. Da kann ich die Fans schon verstehen. Ich hatte aber nie vor ein Erbe anzutreten und unsere Rollen unterscheiden sich auch grundlegend. Deshalb mache ich mir darüber wenig Gedanken.
Wie würden Sie die Figur des Mirko Schrader beschreiben? Steckt viel Björn Meyer in der Darstellung von Mirko Schrader?
Ich habe ihn mal als stillen Wadenbeißer beschrieben. Ich denke, das passt ganz gut. Schrader ist außerdem sehr geduldig mit seinem Chef. Wadenbeißerqualitäten würde ich mir selbst auch bescheinigen, aber an Geduld fehlt es.
Wird die Figur des Mirko Schrader den Münster-Tatort verändern?
Das weiß ich nicht. Im Präsidium gibt es jetzt auf jeden Fall endlich ordentlichen Kaffee.
Sind Sie Tatort-Fan?
Da es da draußen einige Tatort-Ultras gibt, würde ich eher sagen ich bin Tatort-Sympathisant. Früher habe ich mit meinem Bruder öfter Tatort geguckt und ich kann mich erinnern, dass der Tatort aus Münster auf jeden Fall unter den Top 3 war.
Ist die Arbeit bei der Polizei ein Beruf, der Sie persönlich auch reizen würde?
Ich würde gerne mal einen Tag bei der Polizei verbringen und deren Alltag beobachten. Ich würde wahrscheinlich alle Kinderfragen stellen, die es gibt. Längerfristig bin ich aber mit meinem Beruf sehr glücklich. Heute Gangster, morgen Polizist und übermorgen Prinz von Dänemark.
Sie sind ein erfolgreicher Bühnenschauspieler, aktuell gehören Sie zum festen Ensemble des Thalia Theaters. Was liegt Ihnen mehr, die Bühne oder die Kamera?
Das kann man nicht so richtig vergleichen. Kamera und Bühne sind zwei unterschiedliche Sportarten. Auf der Bühne zum Beispiel musst du mit deiner Stimme in den Oberrang kommen, beim Film hast du ein Mikro direkt an der Brust kleben. Ich bin sehr dankbar, dass ich beides machen darf und will mich auch nicht entscheiden müssen.
Sie engagieren sich bis heute sehr für die Arbeit des CVJM/YMCA. Dies ist eine Organisation, die nicht so sehr im Fokus der öffentlichen Wahrnehmung steht. Woher kommt dieses Engagement?
Das kam durch meine Eltern. Ich war als Kind und Jugendlicher viel im CVJM und habe dort einiges über den Umgang mit Menschen gelernt. 2007 war ich mit dem CVJM-Weltdienst in Sierra Leone und daraus haben sich Freundschaften und Beziehungen entwickelt, die bis heute bestehen.
Freuen Sie sich auf die zukünftigen Drehs in Münster?
Ja! Ich hoffe, dass ich dann mal wieder mehr von der Stadt sehe.
Herzlichen Dank!
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