„Wir sind alle ziemlich aufgeregt“, gesteht Dr. Dirk Wewers, Kurator im Allwetterzoo. Kein Wunder, denn so eine Elefantengeburt außerhalb einer natürlichen Herde ist alles andere als planbar.
In freier Wildbahn ist die Aufgabe der Herde klar: die frischgewordene Elefantenmutter beruhigen und notfalls das Kalb von ihr trennen, damit es nicht getötet wird. Im Zoo handelt es sich um keine natürliche, sondern um eine zusammengewürfelte Herde. Keins der Rüsseltiere hat je eine Elefantengeburt miterlebt. Daher müssen die Tierpfleger als Herdeneratz dienen, im Notfall eingreifen und das Jungtier erstmal von der Mutter trennen.
Für den Fall der Fälle wurden im Elefantenhaus in den letzten Tagen entsprechende Vorkehrungen getroffen: die trächtige Elefantendame Zorns nächtigt aktuell im „Einzelzimmer“, um sich an die Geburtssituation zu gewöhnen – aber in „Rüsselweite“ zu Elefantendame und Freundin Ratna. Damit das Neugeborene nicht unkontrolliert durch das Gehege huscht, wurden zusätzliche Stahlseile gespannt.
„Bei Elefantengeburten kann man nie wissen, wie es abläuft“, erklärt Revierleiter Michael Adler, „aber wir sind gut vorbereitet“. Hierzu hat man sich eine Spezialistin ins Zoo-Team geholt: Dr. Imke Lüders vom Hamburger Institut „Geolifes“ hat sich auf Elefantengeburten spezialisiert und hält sich ab dem 28. November bereit. Dieses Datum ist der früheste Termin für den Rüsselnachwuchs.