In der Silvesternacht hatten die Beamten von Feuerwehr und Polizei gut zu tun. In der Zeit von 18:00 Uhr bis 6:00 Uhr kam es zu 16 Brandeinsätzen und technischen Hilfeleistungen, 95 Einsätzen für die Rettungsdienste. Die Polizei musste 123 Mal tätig werden.
„Die Münsteraner haben am Domplatz, in der Innenstadt und im Hafenviertel fröhlich feiernd das neue Jahr begrüßt“, resümiert Polizei-Einsatzleiterin Susann Zschiesche die Silvesternacht. Die verstärkte Präsenz der Polizei in diesem Jahr habe sich bewährt. Über 200 Beamte waren im Einsatz und erlebten eine eher durchschnittliche Silvesternacht.
In 28 Fällen mussten die Polizisten wegen Streitigkeiten, Randalierern oder Schlägereien ausrücken. 12 Anzeigen wegen Körperverletzung, Nötigung oder Beleidigung waren die Folge. Trotz eindringlicher Mahnung fielen Einzelne auf dem Domplatz durch wenig sachgerechten Gebrauch von Feuerwerkskörpern auf. Ein 18-jähriger Münsteraner warf einen Knallkörper über eine Gruppe von mehreren Personen, ein Gleichaltriger schoss eine entzündete Rakete direkt in eine andere Gruppe. Verletzt wurde niemand, die Täter müssen sich wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung verantworten. Ein weiterer Jugendlicher feuerte eine Silvesterrakete bewusst auf die Gebäudefassade der Bezirksregierung.
Bereits um 21:50 Uhr betraten fünf Personen einen Kiosk an der Hafenstraße und zündeten einen Böller im Ladeninneren. Als der Kiosk-Besitzer Hausverbot aussprach, schlug ihm einer der Männer eine Bierflasche auf den Kopf und flüchtete. Nach Angaben des Opfers hatte der Täter ein nordafrikanisches Erscheinungsbild. Er ist etwa 30 Jahre alt, 1,75 Meter groß und war mit einem dunklen Parka bekleidet. In sechs Fällen ermittelt die Polizei wegen Brandstiftung und Sachbeschädigung, nachdem an der Finkenstraße, der Hammer Straße und am Gescherweg Mülltonnen durch Feuerwerkskörper in Brand gesetzt wurden. Am Nerzweg gerieten gleich 3 Balkone in Brand, am Middelkamp ein weiterer. An der Dorbaumstraße brannte ein Briefkasten der Post. In allen Fällen musste die Feuerwehr die Brände löschen.
Besonders dreist luden Unbekannte per WhatsApp und Facebook zur Silvesterparty an der Schlesienstraße ein. Damit sie das leer stehende Haus im städtischen Besitz überhaupt nutzen konnten, mussten sie einbrechen und schlugen dazu die Scheibe der Terrassentür ein. Bei Eintreffen der gegen 02:30 Uhr alarmierten Polizisten flüchteten ca. 30 Personen aus dem Haus.
Auch die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr, der Hilfsorganisationen und der Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr hatten einiges zu tun. Zu zahlreichen Kleinbränden im gesamten Stadtgebiet rückten die Einsatzkräfte der Feuerwehr aus. Grund war häufig die unsachgemäße Handhabung von Feuerwerkskörpern oder auch vorsätzliche Brandstiftung. Noch im alten Jahr wurde der Feuerwehr ein Wohnungsbrand an der Wiener Straße gemeldet. Der Brand konnte zwar schnell gelöscht werden, der Mieter musste aber mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. Vermutlich durch einen Feuerwerkskörper wurde auf einem Balkon am Nerzweg ein Brand ausgelöst. Da der Brand auf höhere Etagen und das Gebäude übergriff, mussten mehrere Personen aus dem Gebäude gerettet werden. Verletzt wurden niemand.
Der Rettungsdienst der Berufsfeuerwehr wurde in der Silvesternacht durch weitere Rettungswagen und Kräfte der Hilfsorganisatoren verstärkt. Die überwiegende Zahl der Einsätze des Rettungsdienstes, war übermäßigem Alkoholkonsum sowie in zwei Fällen dem nicht sachgerechten Umgang mit Feuerwerkskörpern geschuldet. Gegen 2.00 Uhr fiel eine junge Frau aus dem Fenster einer Wohnung an der Goldstraße und wurde mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.
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