Dahinter verbirgt sich ein seit Jahren erfolgreiches Konzept, das ein Potpourri der bekanntesten Stücke aus beliebten Musicals präsentiert. Den Einstieg macht „Willkommen“ aus dem Musical Cabaret – das passt zwar thematisch und wird stimmlich einwandfrei vorgetragen. Wermutstropfen ist allein der Anglizismus an der Stelle „Happy to see you“, der zu einem „Glücklich zu sehen …“ wurde.
Die ersten Hits werden routiniert präsentiert – Bühne und Kostüme sind einfach gehalten. Für Überraschungen sorgen hier die stimmliche Bandbreite von Daniel Dodd-Ellis, der plötzlich wie Louis Armstrong klingt oder auch mal etwas andere Interpretationen. So beispielsweise bei New York, New York – ein Klassiker, der häufig von Männern vorgetragen wird. Bei Musical Highlights hingegen wird das Stück nicht nur von einer, sondern gleich von drei Frauen vorgetragen.
Die Auswahl hält für jeden etwas bereit: Klassiker wie West Side Story dürfen ebenso wenig fehlen wie Andrew Loyd Webber-Musicals oder aber auch Stücke, die vermutlich eher jüngerem Publikum bekannt sind wie Arielle oder König der Löwen. Jedoch haben die Musicaldarsteller, von denen drei aus Schweden kommen, eine Überraschung im Gepäck: Ein Stück aus dem Musical Kristina, welches von den ehemaligen ABBA-Mitgliedern Benny Andersson und Björn Ulvaeus komponiert wurde und bereits seit einigen Jahren Erfolge in Schweden feiert. Vorgetragen wird es im Original von Sofia Jonsson, die mit Musical Highlights erstmals auf deutschen Bühnen steht.
Im Laufe des Abends tauen die Darsteller sichtlich auf und die Darstellungen werden mit kleinen Witzen aufgepeppt. So z. B. bei den Stücken aus Hair, als der zuvor glatzköpfige Dennis LeGree plötzlich mit voluminöser Matte auftaucht. Überhaupt hat man den Eindruck, dass die Darsteller gut miteinander harmonieren, die Ensemble-Stücke sind fürs Auge und fürs Ohr und das Publikum klatscht und schunkelt begeistert mit.
Solodarbietungen sind dafür geeignet, das Können des Interpreten zu demonstrieren – leider kann das auch zu einem Perlen-vor-die-Säue-Phänomen führen, wenn das gewählte Stück vor Pathos nur so trieft und eigentlich eher in die Schlagerkiste gehört (Engel aus Kristall/Die drei Musketiere). Glücklicherweise kann Petter Bjällö auch anderweitig überzeugen, so in Jekyll and Hyde. Ebenfalls eine imposante Darstellung liefert Dennis LeGree mit Circle of Life aus Der König der Löwen.
Wer keine Lust oder Zeit hat, sämtliche Musicalstädte zu bereisen und dennoch nicht die tollsten Hits aus den beliebtesten Musicals verpassen möchte, für den ist Musical Highlights 2015 die ideale Gelegenheit. Und sollte mal nicht das erhoffte Lieblingsstück dabei sein, so kann man sich jederzeit via Facebook an die Darsteller wenden und selbst Vorschläge für neue Stücke machen.
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