Wortwörtlich nahmen Chris de Burgh und seine Band nebst Crew das „Feiertagsmotto“ des 1. Mai. Tag der Arbeit – um Münster in Verzückung zu versetzen. Der Dank der Münsteraner war ihm sicher, durfte der Mittsechziger am Freitag vor ausverkauftem Haus in der Halle Münsterland spielen. Für diesen Vertrauensvorschuss revanchierte sich de Burgh mit einem Konzert, welches beim Publikum wohl kaum Wünsche offen gelassen haben dürfte. Er nahm die Fans mit auf eine Reise, eine Reise quer durch seine gesamte Musikvergangenheit.
Er ist kein Freund vieler Worte, eher schüchtern wirkt de Burgh zu Beginn des Konzertes, eigentlich gibt es dazu keinen Anlass, denn die beiden Opener des neuen Albums („The Hands on Man“ / „Big City Sundays“) brechen das Eis sofort und das Publikum ist bereits jetzt begeistert. Es dauert bis zur Hälfte des ersten Teils, bis sich der Künstler nach „Spanish Train“ etwas Zeit nimmt. Im gemütlichen Sessel nimmt er Platz und begrüßt die Anwesenden auf Deutsch, er lässt dabei nicht unerwähnt, wie gerne er in dieser schönen Stadt ist. Der Platz im Sessel scheint im zu gefallen, den nächsten Song spielt er im Sitzen. Von da an wird er aber immer wärmer mit dem Publikum und interagiert spielerisch mit seinen Fans. Das Spiel mit dem Publikum gipfelt dann in der zweiten Konzerthälfte, als er zu „Lady in Red“ die Bühne mit seinem Mikrofon verlässt und singend ein Bad in der Menge nimmt.
Die Setlist ist sehr ausbalanciert, Gefühlvolle Balladen wie die Piano-Nummer „Borderline“ oder „Where would I be“ ergänzen perfekt etwas rockigere Stücke wie z. B. „The Keeper of the Keys“. Auch das Accoustic-Set nach der Pause passt hervorragend und schafft eine fast schon intime Atmosphäre zwischen Fans und Künstler. Natürlich dürfen auch die großen Hits wie „Don’t pay the Ferryman“ nicht fehlen, obwohl der Abend auch sehr gut ohne sie auskäme, ist das Programm von Chris de Burgh doch reichhaltig und qualitativ hochwertig genug. Singen und Gitarre spielen, dass muss er niemandem mehr beweisen. Die Kunst ist es, diesen Zauber über ein Konzert zu legen, welcher das Publikum von Beginn an mitreißt und hier muss man einfach sagen: Well done, Mr. de Burgh!
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