Zum vorerst letzten Heimspiel der Münster Blackhawks waren an diesem Samstag die Knights aus Oldenburg zu Gast. Ein keinesfalls unbekannter Gegner, beide Teams trafen bereits in den Playoffs um den Aufstieg aufeinander. Trotz der Niederlage in Oldenburg reichte es bekanntlich am Ende für die Blackhawks zum Aufstieg in die 2. Bundesliga. Vor wieder einmal rund 3000 Zuschauern im Stadion, darunter Preußen Aufstiegskapitän Marc Lorenz und das Preußen Urgestein Simon Scherder, entwickelte sich von Beginn an eine zerfahrene und teils auch unfaire Partie.
Von Beginn an stand das Spiel der Blackhawks unter keinem guten Stern. Hatten die Spieler der Defense an diesem Nachmittag mit etwas weniger Spielzeit spekuliert, kam es an diesem Nachmittag knüppeldick und zum Verschnaufen blieb nicht wirklich viel Zeit. Der Kickoff-Return der Oldenburger konnte erst nach gut und gerne 30 Yards gestoppt werden. Sofort musste die Defense der Münster Blackhawks wie in den vergangenen Partien Knochenarbeit verrichten und hellwach sein.
Nach zwei Strafen und einem Quarterback Sack – dabei wird der Quaterback vor dem Wurf/Pass zu Boden gebracht – schien die erste Gefahr gebannt. Doch leider brachten die Knights das Ei im Rahmen ihres vierten Versuchs durch die Pfosten, Fieldgoal! Die Gäste aus Oldenburg gingen 3:0 in Führung. Ergebnistechnisch könnte man von dieser Führung in das vierte Quarter springen, da sich bis zum vierten Quarter nichts weiter ereignete, was an dem Punktestand rührte.
Auch für Alexander Fuchs war dieser Tag alles andere als sonnig. Münsters Quarterback fiel nach einem rüden Einsteigen für den weiteren Verlauf der Partie aus. Zur Verwunderung der Zuschauer wurde die Aktion von den Spielleitern nicht geahndet. Als Ersatz übernahm Chris Busse, eigentlich Receiver, die Position des Spielgestalters. Aber auch er konnte nach einem erneuten harten Einsteigen die Partie nicht fortsetzen und musste verletzt vom Feld. Hier blieb der Pfiff der Schiedsrichter ebenfalls aus.
Nun musste improvisiert werden. Als dritter Quarterback fungierte jetzt Bennet Varro, dessen Wurfarm sichtlich angeschlagen war. Meist waren nur Laufspielzüge möglich, die aber nicht die gewünschte Entlastung bzw. Punkte auf das Scoreboard brachten.
Münster kämpfte, aber Oldenburg agierte teilweise mutiger und vor allem cleverer als die Gastgeber. Dies zahlte sich dann nach knapp einer Minute im letzten Quarter aus. Nach einem Touchdown zog der Gast aus Oldenburg mit 0:9 davon. Die Moral der Münsteraner schien gebrochen und es stand zu befürchten, dass die Knights weitere Punkte folgen lassen würden.
Aber weit gefehlt, mit dem Einsetzen des Starkregens zeigten die Blackhawks an diesem Nachmittag endlich doch noch ihr zweites Gesicht. Angefeuert vom eigenen Anhang gelangen von nun an auch Spielzüge, die bis dahin nicht funktionierten. Durch den sehenswerten Touchdown von Maximilian Elfers und dem Extrapunkt von Marcel Kolov verkürzten die Gastgeber auf 7:9.
Das Ziel durch ein eigenes Fieldgoal die gesamte Partie zu drehen, erreichten die Blackhawks aber leider nicht. Die Defense der Knights hielt dem Druck stand und gewann das Spiel am Ende verdient. Auch wenn die ein oder andere Entscheidung des Schiedsrichtergespanns nicht immer nachzuvollziehen war, wussten die Knights durch ihre Cleverness zu überzeugen und fuhren ihren ersten Saisonsieg ein. Welche Auswirkungen die Niederlage für die Blackhawks haben wird, werden die nun anstehenden Auswärtsspiele zeigen.
Für Münsters Trainer Alexander Naretz haben seine Jungs weiterhin alle Möglichkeiten in den nächsten Spielen für eine Überraschung zu sorgen. In seiner unnachahmlichen Art nahm er sich nach dem Spiel kurz entschlossen das Mikrofon des Stadionsprechers. Er bedankte sich bei allen Beteiligten für das bisher geleistete und und vor allem bei den zahlreichen Zuschauern für die überragende Unterstützung in den fünf Heimspielen.
Auch wenn es im Vorfeld durchaus unterschiedliche Meinungen und Bedenken zur neuen Heimspielstätte der Blackhawks gegeben hat, oder vielleicht sogar noch gibt. Durch den Umzug ins Preußenstadion hat man den footballbegeisterten Münsteranern die Möglichkeit geboten Football in Münster aus einer ganz anderen Perspektive kennen und lieben zu lernen. Der Beleg hierfür war nicht zuletzt die großartige Resonanz der Zuschauer.
Jetzt gilt es, in der „Auswärtsrunde“ den Klassenerhalt zu sichern, das wird nicht einfach. ALLES MÜNSTER schließt sich aber den Worten von Alexander Naretz an: „Wir machen das schon, keine Sorge“!
Für die Bilder bedanken wir uns ganz herzlich bei Marie Hugenroth
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Vielleicht liegt es ja daran, dass der Vorstand den einst erfolgreichen Quaterback vergrault und ihm einen Amerikaner vor die Nase gesetzt hat Vieleicht hätte man besser den Vorstand in die Wüste geschickt, als den Quaterback ziehen lassen. Aber Fehler will wieder niemand eingestehen und Konsequenzen ziehen erst recht nicht.