Zu einem Fest für alle, die in Münster beherzt und kreativ Vielfalt schaffen, hatte Oberbürgermeister Markus Lewe am Mittwochabend, 1. Februar, in den Rathausfestsaal eingeladen. Mehr als 200 Menschen, die sich in der Kampagne „Gutes Morgen Münster“ engagieren, kamen zusammen. Mit mehr als 400 Ideen und Projekten gestalten sie und viele weitere Aktive Gegenwart und Zukunft der Stadt. Sie setzen sich ein für Bildung, Digitalisierung, Umweltschutz, kulturelle und soziale Begegnungen.
„Mit ,Gutes Morgen Münster´ haben wir die Menschen in der Stadt gefragt, was sie schon jetzt für eine gute Zukunft tun – und sie haben es uns gezeigt. Die Aktion hat bewiesen: Ohne ehrlichen Dialog, eine ernsthafte Beteiligung und eine ordentliche Portion Mut für Neues ist eine lebenswerte Stadt der Zukunft nicht zu machen“, sagte Lewe.
Junges Theater zeigt Vielfalt der Kulturen
Eine, die sich seit 1992 für eine gute Zukunft junger Menschen einsetzt, ist Barbara Kemmler, künstlerische Leiterin des „Cactus Junges Theater“. Dieses Projekt hat die Jury von „Gutes Morgen Münster“ besonders ausgezeichnet, weil es Jugendliche aller Kulturen einbezieht, deren Vielfalt auf die Bühne bringt. „Hier wird man als junger Mensch auf eine professionelle Ebene gehoben. Das erfüllt mich auch außerhalb des Probenraums mit Stolz“, sagt Gifty Wiafe. Die junge Schauspielerin kam mit 15 Jahren aus Ghana nach Münster, bei Barbara Kemmler trat sie erstmals aufs Podium und sprach im ersten Stück ganze drei Sätze auf Deutsch. Heute studiert sie und ist mit Theaterproduktionen international erfolgreich. Gifty Wiafe ist ein großes Talent – aber Barbara Kemmler freut sich über jeden jungen Menschen, der neugierig ist auf die Theaterarbeit bei ‚Cactus‘: „Neugierde ist der Schlüssel zur Vielfalt: Wir sollten alle absolut neugierig aufeinander sein. Also weg von ,Da fehlt was!´ und hin zu ,Wer ist das?´.“
Das beherzigen auch die Mitarbeitenden der Bahnhofsmission Münster, die ebenfalls eine Jury-Auszeichnung bekamen. Hier engagieren sich Schülerinnen und Schüler, Studierende, Berufstätige, Rentnerinnen und Rentner – mobil, aber auch vor Ort im Häuschen der Bahnhofsmission zwischen Gleis neun und zwölf des münsterschen Hauptbahnhofs. „Der Jüngste ist 18, die Älteste 80, alle kommen aus unterschiedlichen Lebenswelten. Eine bunte Truppe arbeitet hier“, beschreibt Christine Kockmann (Leiterin der Bahnhofsmission) die Vielfalt, die ihr Team verkörpert. Es hilft mit heißem Kaffee, einer Mahlzeit und einem Gespräch den Menschen, die diese einfachen Dinge oft entbehren. Und es bringt denen, die vermeintlich am Rande der Gesellschaft leben, Respekt entgegen. „Denn wir vergessen immer wieder: Es braucht nicht viel, um da zu landen. Es kann jeden von uns jederzeit treffen“, betont Christine Kockmann.
Werkbuch erzählt von bemerkenswerten Beispielen
Die Autorin Anke M. Leitzgen hat für „Gutes Morgen Münster“ die Menschen hinter dem „Jungen Theater Cactus“ und der Bahnhofsmission porträtiert und weitere Zukunftsgestalterinnen und -gestalter aus Münster interviewt. Entstanden ist ein frischer Mix aus Buch und Magazin. Das „Bookazine“ heißt „Vielfalt machen“ und erzählt als Werkbuch bemerkenswerte Beispiele, die dem Stadtleben mehr Menschlichkeit schenken. „Ich hatte den schönen Auftrag, den Menschen aus Münster, die Vielfalt machen, ein Gesicht zu geben. Dazu habe ich Gespräche geführt – über Bildung, Wirtschaft, Kunst, Kultur, Soziales und Wissenschaft. Diese Gespräche haben mir gezeigt, dass Vielfalt drei Dinge braucht: Pflege, Vertrauen und Vorbilder“, sagt Anke M. Leitzgen.
Ihr Buch schenkte Oberbürgermeister Lewe allen Teilnehmenden am Dankeschön-Abend – als Ideensammlung, die zu weiterem Engagement für ein vielgestaltiges Morgen anspornt. Dass es realisiert werden konnte, ist der Sparkasse Münsterland Ost zu verdanken. „Das Projekt ist uns ein wichtiges Anliegen, weil alle hier die Möglichkeit haben, ihre Zukunftsvorstellungen einzubringen. So nutzen wir die Vielfalt der Ideen, um die Zukunft Münsters auf ein breites Fundament zu stellen. Daran wirken wir als Sparkasse durch unsere Förderung gerne mit“, so Klaus Richter, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Münsterland Ost.
Ausblick in die Zukunft
Dass „Gutes Morgen Münster“ mit dem Dank an alle Akteurinnen und Akteure nicht zu Ende ist, machten zwei Talkrunden deutlich. Anke M. Leitzgen kam unter anderem mit Bernd Sendker und Beate Achteresch-Horbach (Gesamtschule Münster Mitte) und Hesham Alhamwi vom Jugendrat Münster ins Gespräch über gelebte Vielfalt als Schule für Demokratie. Die Autorin entwickelt Bildungsinitiativen, die dazu beitragen, dass sich Kinder und Jugendliche in die Gesellschaft einbringen können. „Man weiß, dass Kinder, die durch Teilhabe aktiv werden, sich auch später im Leben stärker engagieren.“ Vor diesem Hintergrund lädt „Gutes Morgen Münster“ Lehrkräfte der Klassen eins bis sechs sowie ihre Schülerinnen und Schüler zu Lernimpulsen ein. Anke M. Leitzgen hat sie entwickelt, um Vielfalt in der Umgebung zu entdecken und Unterricht, Projekttage oder Offenen Ganztag zu bereichern.
Im Talk „Gestern – Heute – Morgen – Übermorgen“ ging es um den Stand der Dinge bei „Gutes Morgen Münster“ und die Zukunft der Kampagne. Bernadette Spinnen, Projektkoordinatorin und Leiterin von Münster Marketing: „Es ist kein Projekt wie jedes andere, mit Anfang und Schluss. Deshalb geht ,Gutes Morgen Münster´ weiter und wird seine eigene Dynamik und eigene Themen haben. Wir stehen dafür bereit.“
Moderiert wurde der Abend von Eva-Maria Jazdzejewski (Münster Marketing), die künstlerische Gestaltung hatte “Cactus Junges Theater”. Für musikalische Untermalung sorgte das Nachtbürgermeister-Team von Münster Marketing. Das Werkbuch “Vielfalt machen” ist online abrufbar unter www.gutes-morgen.ms/de/download-vielfalt-bookazine-
www.gutes-morgen.ms
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