Wenn Autos auf Parkplätzen stehen, ist dies normalerweise nichts Ungewöhnliches. Das Auto, das der Münsteraner Johannes Schulte-Frankenfeld gerne auf Münsters Parkplätzen parken möchte, dürfte hingegen für Aufsehen sorgen. Bis jetzt existiert es allerdings nur auf dem Papier.
Ziel des Tüftlers ist, mit der Umgestaltung eines innerstädtischen Parkplatzes das Straßenbild nachhaltig zu verändern und auf diese Weise einen grünen Begegnungsort für die Nachbarschaft zu schaffen. Anlass ist eine Kampagne der Nachbarschafts-Plattform „Nebenan.de“ unter dem Motto „Klimaschutz Nebenan“. Der Vorschlag von Schulte-Frankenfeld schaffte es unter die 100 besten Ideen. Das hölzerne Auto verbindet mehrere Funktionen in einem und soll mehr Akzeptanz für alternative Nutzungen des Stadtraumes und der Straßen schaffen, wie er erklärt. Das Objekt speichert Regenwasser, kühlt an heißen Tagen die Umgebung, schafft neuen Lebensraum für Insekten und vernetzt die Nachbarschaft.
Die geschaffenen Sitzmöglichkeiten erhöhen die Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, Pflanzen sowie organische Materialien verschönern außerdem das Straßenbild. Der äußerlich nicht sichtbare Wasserspeicher bietet kostenlosen Zugang zu Regenwasser. An heißen Tagen tragen das Verdunsten von Regenwasser sowie die bepflanzten Beete zur Kühlung der Straßen bei, wodurch ein verbessertes Mikroklima entstehen soll. Der gemeinschaftlich geschaffene Ort soll dazu beitragen, dass sich die Anwohnerinnen und Anwohner stärker mit der Nachbarschaft identifizieren, so Schulte-Frankenfelds Wunsch.
Die Umsetzung
Der „Sta[d]ttParkPlatz“ wird in einer Gemeinschaftsaktion mit einem Baukörper in Form eines Autos bebaut. Im Innenraum des „Autos“, nicht sichtbar hinter der Außenverkleidung, wird ein Regenwassertank montiert, welcher über eine Außenzapfstelle entleert werden kann. Die Dachfläche wird mit einem begrünten Flachdach ausgeführt und gemeinschaftlich bepflanzt. Überschüssiges Regenwasser wird dabei in den darunter befindlichen Wassertank geleitet und gespeichert. An heißen Tagen treffen sich die Nachbarn, um gemeinschaftlich zu bewässern. „Heckklappe“ und „Motorhaube“ der Holzkonstruktion werden als Sitzmöglichkeiten ausgebildet und laden zum Verweilen ein. In die Holzkonstruktion werden Lebensräume für Insekten integriert.
Wer die Idee von Johannes Schulte-Frankenfeld mit seiner Stimme unterstützen möchte, kann unter diesem Link an der Abstimmung teilnehmen: Klimaschutz Nebenan
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