Der Rat der Stadt Münster hat in seiner Sitzung am letzten Mittwoch (26. Februar) zur Beruhigung des Verkehrs in dem Europäischen Vogelschutzgebiet Rieselfelder ein Kfz-Durchfahrverbot für die Straße Coerheide beschlossen. Auf dem Abschnitt zwischen der Kanalbrücke Hessenweg und dem Recyclinghof dürfen künftig keine Autos mehr fahren, für land- und forstwirtschaftlichen Verkehr gibt es eine Ausnahme. Der Recyclinghof wird zukünftig nur über die Straße Zum Heidehof erreichbar sein.
Damit reagiert die Stadt Münster auf ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen, das auf der Coerheide festgestellt wurde, nachdem die parallel verlaufende Straße Coermühle im Jahr 2021 gesperrt wurde. Messungen ergaben, dass sich die Verkehrslast in den vergangenen Jahren verdreifacht hat. Die Coerheide ist mit einer Fahrbahnbreite von drei Metern nach Einschätzung der Straßenverkehrsbehörde nicht für dieses erhöhte Verkehrsaufkommen geeignet. Insbesondere die Sicherheit von Menschen, die dort zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs sind, wird dabei gefährdet.
Zudem verursachen Ausweichmanöver Schäden an den Randstreifen, zuletzt gab die Stadt 40.000 Euro für Reparaturen aus. Von der Reduzierung des Verkehrs sollen auch die vorhandenen Naturschutzgebiete Huronensee und Gelmerheide beidseits der Straße Coerheide profitieren. Nach einem Jahr wird die Stadt die Auswirkungen des neuen Durchfahrverbots für die Coerheide und das Umfeld auswerten.
Auf eine zusätzliche Sperrung des in den Rieselfeldern verlaufenden Hessenwegs verzichtete der Rat auf Empfehlung der Verwaltung. Die von der Politik beauftragte Prüfung hatte ergeben, dass auf dieser Straße aufgrund der geringen Verkehrslast und einer möglichen Einschränkung für Anwohnende von einem Durchfahrverbot abzusehen ist. Ebenso sollen keine neuen Parkplätze im direkten Umfeld der Rieselfelder geschaffen werden.
