Im Artikel von heute Morgen hat sich unser Gastautor Marius Münster sehr ausführlich mit der aktuell erschienenen Autobiographie von Jürgen Drews auseinandergesetzt und eine schöne Rezension geschrieben. Aber natürlich kann so ein Buch den Wissensdurst unseres Autors nicht komplett befriedigen. Deshalb hat Marius den König von Mallorca, der in diesem Jahr übrigens 75 Jahre alt wurde, noch zum Interview gebeten. Jürgen Drews zögerte natürlich nicht und stellte sich den berühmt-berüchtigten Dr3i Fragen!
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? Sicher gibt es nicht wenig Fans oder Journalisten, die Dich fragen, ob Du deine Autobiographie „Es war alles am besten“ tatsächlich selbst geschrieben hast. Aber wer Dich auch nur ein wenig kennt, spürt am Schreibstil doch deutlich, dass das Buch „ein echter Jürgen Drews“ ist – denn Du schreibst, wie Du redest, was ich erstmal ganz wertfrei feststellen möchte.
Meine Frage: Hast du Dich, als Vorbereitung zum Schreiben, mit ähnlichen Bios von Kollegen beschäftigt wie etwa denen von Dieter Bohlen, Gunter Gabriel oder der jüngst erschienen Autobiographie „Ich, Elton John“, und falls ja, hat das mehr geholfen oder Dich eher verunsichert?
Wenn ich ganz ehrlich bin, habe ich überhaupt nicht darüber nachgedacht, selbst mal ein Buch zu schreiben. Man kam zwar in den letzten Jahren immer mal wieder auf mich zu und fragte, ob ich nicht Lust hätte, mal ein Buch zu schreiben, aber ich wollte nie. Dann kam im vergangenem Jahr ganz konkret die Anfrage vom Goldmann Verlag. Mein Umfeld, insbesondere meine Frau und meine Managerin, haben zu mir gesagt: Du erzählst immer so tolle Geschichten aus Deinem Leben, warum schreibst Du die nicht einfach auf ? Wenn Du es jetzt nicht machst, wann dann? Also habe ich mich tatsächlich dazu entschieden. Der Verlag hat mir einen hervorragenden Co-Autor zur Seite gestellt: Dr. Axel Beyer. Ich habe ihm all meine Geschichten erzählt, er hat sie aufgeschrieben, und wir haben das dann wieder Korrektur gelesen, damit es auch wirklich meinen Sprachstil hatte und nichts vergessen wird. Das war ein langer Prozess.
Liebe MünsteranerInnen, ich freue mich, dass mein Buch einen so großen Anklang findet. Vielen lieben Dank dafür. Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Bleibt alle gesund und passt gut auf Euch auf. Ganz herzlichen Dank! – Euer Jürgen Drews.
? Sofort zu Anfang des Buchs bietest Du allen LeserInnen das „DU“ an. Auch bei persönlichen Begegnungen habe ich Dich immer als freundlich zu jedermann erlebt, eben sehr volksnah. Hat diese Nähe zum Publikum nicht gelegentlich auch seine Schattenseiten; z.B. vor Deinem Haus in Dülmen, beim Einkaufsbummel mit der Familie in Münster oder ähnlichen Situationen, bei denen Dir evtl. ein repektloses „Ey, Onkel Jürgen!“ quer über die Straße entgegenhallt?
Also für mich hatte die Nähe zum Publikum nie Schattenseiten. Im Gegenteil. Ich habe mich immer gerne in mein Publikum begeben. Ich glaube das hat mich immer ausgemacht – und ich würde es heute noch tun, wenn wir kein Corona hätten. Ich bin jemand aus dem Volk, wie jeder andere auch. Und ich habe es noch nie als respektlos empfunden, wenn jemand: „Ey, Onkel Jürgen!“ gerufen hat. Überhaupt nicht. Das ist ja auch nicht respektlos. Ich freue mich darüber, dass man mich kennt und die Leute sind immer freundlich.
? Dafür, dass Du dir angeblich keine Namen merken kannst, wie Du im Buch mehrfach zugibst, erwähnst Du aber doch echt viele Namen, bevorzugt von prominenten Weggefährten, und die Erzählungen über Deine mehr oder weniger ‚kleinen‘ Abenteuer sind fröhlich ausgeschmückt mit erstaunlichen Details. Also, die Garderobe meiner ersten Tramptour wüsste ich nicht mehr zu berichten! Alles noch in bester Erinnerung? – bei BUNTE, BILD und RTL recherchiert? – oder konntest Du auf sowas wie Tagebuch oder Tournee-/Künstler-Logbuch zurückgreifen?
Weder noch. Ich schreibe kein Tagebuch, und ich recherchiere auch nicht im Netz über mich. Natürlich kann ich mich auch nicht mehr an jede Kleinigkeit erinnern, aber doch an sehr viele Begebenheiten. Was Namen angeht, hatte ich allerdings schon immer ein Problem, bereits in meiner Schulzeit. Aber wenn mir mal absolut ein Name nicht mehr einfällt, frage ich Ramona, die kennt nach fast 30 Jahren mit mir all meine Geschichten und hat dann auch meistens die Namen sofort parat. Oder ich rufe Bekannte oder Weggefährten aus der damaligen Zeit an. Glücklicherweise ist es ja so, dass ich mich an die Personen immer sehr gut erinnern und diese beschreiben oder erklären kann. Es hapert eben nur am Namen. Aber die habe ich dann mit Hilfe doch immer rausgefunden, falls mir der Name nicht gleich eingefallen ist.
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