Extrablatt! Extrablatt! Punkrock aus Ibbenbüren jetzt auch zum Lesen! Bei der neuesten Donots-Veröffentlichung gibt es ausnahmsweise mal nichts auf die Ohren, sondern was für die Augen. Ingo Neumayer, seines Zeichens großer Musikkenner und ehemaliger Chefredakteur der „Visions“, hat sich an eine Mammutaufgabe gewagt. Eine der umtriebigsten und bestvernetzten Bands Deutschlands hat nämlich mehr als nur eine Geschichte aus über 25 sehr bewegten Jahren zu erzählen.
Wer das Phänomen Donots verstehen möchte, fängt am besten vor mehr als einem Vierteljahrhundert im verschlafenen Ibbenbüren an. Da, wo zu dieser Zeit noch keiner nach Punkrock suchen würde, wurde er in den frühen Neunzigern im Hause Knollmann gefunden. Und das gründlich. Los geht die wilde Fahrt und wir werden mitgerissen – aus dem Kinderzimmer der Knollmann-Brüder in den Fahrradkeller und von der Garage in die Scheune. Und von dort aus auf die großen Festivalbühnen, durch Nordamerika, Japan und schließlich in die Halle Münsterland. Wie bei jedem Weg sind die kleinen (und größeren!) Umwege und die Erlebnisse am Straßenrand auch in dieser Bandgeschichte das Salz in der Suppe – pardon, in der Hosentasche!
So liefert dieses Buch die Antwort auf viele Fragen, die wahrscheinlich noch niemand gestellt hat: Zum Beispiel, wie man im Marketingsprech gleichzeitig breit und spitz sein kann (die Donots können das!) oder warum man wichtige Verträge immer nur mit eben genanntem Salz in den Taschen und einem niedlichen Eichhörnchen unterzeichnen sollte. Apropos liefern: Dass die Donots auf der Bühne immer abliefern, ist allgemein bekannt. Davon zeugen auch die zahlreichen Fotos in diesem Band. Nicht nur Konzertfotografen, die Donots selbst und ihre Freunde und Familien haben fleißig in Fotoalben- und Kisten gekramt, auch die Fans durften sich beteiligen – wer das Buchcover aufklappt, wird feststellen, dass nicht nur Ingos Texte ganz schön unter die Haut gehen.
Die zahlreichen Wortmeldungen von Weggefährten und Musikerkollegen bestätigen, was jeder, der die Donots mal getroffen hat, sofort unterschreiben würde: Die Donots sind ein verrückter Haufen und gleichzeitig die nettesten und herzlichsten Menschen, denen man im Musikbusiness begegnen kann. Begegnen kann man ihnen übrigens auch an ungewöhnlichen Orten, sei es unplugged im Lieblings-Plattenladen, als die eigene Vorband für die durchgefrorenen Fans auf dem Parkplatz vor der Halle oder mitten in der Nacht auf den Ruinen eines der schönsten Liveclubs im Ruhrgebiet: Für eine Überraschung sind die Donots immer gut. Und für die Erkenntnis, dass es drei der bekanntesten Drummer Deutschlands braucht, um einen Eike zu ersetzen.
Dass es eigentlich Wahnsinn ist, was sie tun, hat die Donots noch nie von etwas abgehalten. Diesem Konzept geben über 1200 Konzerte und gute Freunde auf der ganzen Welt Recht. Und eine Geschichte, die hoffentlich noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Denn wie Gitarrist Alex Siedenbiedel 25 Jahre Donots passend zusammenfasst: „Wenn wir auf unser Bauchgefühl hören, wird es gut!“ Und was es jetzt mit diesem Knusperfelix auf sich hat? Die Frage stellt sich wohl nur, wenn man zu selten der A1 nach Schwerte-Ergste gefolgt ist – immer dem Nüsschengeruch nach! Am Ende ist es mit diesem Buch genauso wie mit einem Donots-Konzert: es wird nachher sicherlich mehr Donots-Fans geben als vorher.
Neugierig geworden? Wir verlosen zwei Exemplare der Bandbiographie auf unserer Facebook-Seite. Extrachance gefällig? Auf Instagram hauen wir auch noch eins raus!
Ingo Neumayer: Die Geschichte der Donots. Heute Pläne, morgen Konfetti. 357 Seiten mit zahlreichen Abbildungen, Ventil Verlag 2021. 30 Euro. ISBN 978-3-95575-125-8.
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