Der Domplatz in Münsters Innenstadt wird ab kommendem Freitag weitgehend autofrei sein. Diese Entscheidung wird von der Initiative starke Innenstadt (ISI) begrüßt, einem Zusammenschluss von Einzelhändlern, Gastronomen und Immobilieneigentümern der Innenstadt. Für die ISI eröffnet sich damit die große Chance, die Potenziale des zentralsten Platzes in Münsters Innenstadt neu zu überdenken und zu nutzen. Allerdings hat sich die ISI bereits im Vorfeld dafür eingesetzt, dass der Domplatz weiterhin für mobilitätseingeschränkte Menschen zugänglich bleibt und auch Sondergenehmigungen ausgestellt werden.
Dr. Ansgar Buschmann erläutert: „Neue Aufenthaltsflächen und die Erreichbarkeit einer Innenstadt stehen häufig in einem Spannungsfeld zueinander. Das führt dazu, dass man alle Anspruchsgruppen sehen muss, um gemeinsam Lösungen zu finden.“ Der Westfalen-Parkplatz wird am 1.7. geschlossen und für die neue Aufenthaltsfläche müssen 94 Parkplätze weichen. Als Alternative bieten sich die zahlreichen umliegenden Parkhäuser an, zum Beispiel das Parkhaus Aegidii mit 750 Parkplätzen, um das Auto sicher abzustellen. Andreas Weitkamp, Sprecher für den Bereich Handel, kann sich für die neue, autofreie Fläche weitere Formate vorstellen, die verschiedene Zielgruppen ansprechen: „Langfristig könnte der Ort ein Angebot für Kinder, junge Familien und Jugendliche schaffen, wodurch auch der Handel und die Gastronomie durch neue Zielgruppen und höhere Frequenzen gestärkt wird.“
Es gibt viele Möglichkeiten und Perspektiven, die nun ausgearbeitet werden müssen. Sascha von Zabern, Sprecher für den Bereich Hotellerie und Gastronomie, betont, wie die ISI sich in diesen Prozess einbringt: „Wir sind die Interessensvertreter der vielen verschiedenen Akteure in der Innenstadt. Im Sinne unserer Mitglieder möchten und werden wir uns in den Planungsprozess einbringen, um gemeinsam im Dialog mit Verwaltung, Politik und natürlich den Bürgerinnen und Bürgern einen lebendigen neuen Ort im Herzen Münsters zu schaffen.“
Auswirkungen für Dombesucher
Die neue Situation wirkt sich auch auf Besuchende der Gottesdienste im Dom aus. Für Menschen mit Schwerbehindertenausweis stehen in der Nähe des barrierefreien Zugangs zum Dom am Uhrenportal bereits jetzt neun und im Bereich der Post weitere sechs Schwerbehindertenparkplätze zur Verfügung. Hierauf weist das Bistum Münster hin. Die Zahl der Parkplätze entspreche dem Antrag der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen an den Rat der Stadt Münster.
Eine begrenzte Anzahl an sonstigen Parkplätzen gibt es auf der Fläche vor den Domtürmen. Dort dürfen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher werktags von 7 bis 10 Uhr sowie an den Sonn- und Feiertagen von 7 bis 14 Uhr parken. An Markttagen darf dort nicht geparkt werden. Empfohlen wird, für die Anfahrt zu den Gottesdiensten nach Möglichkeit andere Verkehrsmittel zu nutzen. Diese Regelung gilt zunächst für ein Jahr. Änderungen sind auch im genannten Zeitraum nicht ausgeschlossen.
Bei allem Verständnis für eine umweltfreundliche Innenstadt finde ich diese neue Parkregelung einfach nur komplett doof. Der kleine überschaubare Westfalen – Parkplatz bot bis jetzt auch Menschen mit Handikap und Senioren die Chance z.B. samstags abends auf der Terrasse des Cafés vorm Dom zu verweilen und den Münsteraner Flair zu erleben. Schade, das ist nun für mich und sicherlich auch einige andere Personen definitiv vorbei.
Der Schwerbehindertenausweis mit adäquater Berechtigung zum Parken erfordert entweder eine Erblindung oder die Amputation von Gliedmaßen. Chronisch erkrankte Menschen wie ich mit u.a.COPD, Rheuma, etc, die zwar eine nachweisliche Schwerbehinderung haben, sind ab sofort ausgeschlossen. Muss wirklich alles verboten werden? Soviel Menschen sind doch inzwischen mit Rad und Bike unterwegs, Immer mehr haben doch inzwischen kapiert, dass unsere Umwelt Schutz und Rücksicht braucht. Wieso muss alles bis in das letzte Fitzelchen reglementiert werden? Fazit in diesem Fall: Meine Besuche in meiner Heimatstadt Münster sind zukünftig nicht mehr möglich.
Ich bin sehr enttäuscht.
Es grüßt trotzdem freundlich aus Gimbte
Elke Große Woestmann