
In den nächsten Tagen wird es wieder etwas Bewegung am stillgelegten Bau des Hafencenters am Hansaring geben. Aber nicht, weil dort weitergebaut werden kann, sondern nur um die Baustelle zu sichern. Denn dem „HafenMarkt“, wie das Projekt inzwischen von den Bauherren genannt wird, droht sonst laut aktueller Pressemeldung ein Millionenschaden.
„Wir müssen jetzt schnell handeln“, heißt es aus der Bauleitung des Investors L. Stroetmann. Es ist zu befürchten, dass die Tiefgarage aufschwimmt, weil das von Statikern eingeplante Gewicht der darauf stehenden Gebäude fehlt. Denn diese wurden bisher aufgrund des Baustopps teilweise nicht errichtet. „Die Tiefgarage droht hochzukommen, sobald sich die Grundwasserverhältnisse jahreszeitlich bedingt ändern – und könnte sich dann verkantet wieder setzen“, heißt es in der Pressemeldung des Investors.
Der bekannteste Fall dieser Art ereignete sich in den 90er Jahren beim Schürmann-Bau in Bonn und hat damals einen Schaden in Höhe eines dreistelligen Millionen-Betrags ausgelöst. Jetzt sollen Gewichte auf der Tiefgarage den Schaden verhindern. Zehn Sattelzüge werden ab Mittwoch (30. Oktober) auf der Baustelle HafenMarkt am Hansaring sogenannte „Auflastpakete“ anliefern. Diese werden auf der Stahlbetondecke über der Tiefgarage exakt dort deponiert, wo geplante Gebäudeteile noch fehlen. „Die Maßnahme dient der Sicherung und ist mit der Stadt Münster abgestimmt“, ergänzte der Investor sicherheitshalber, um eventuellen Protesten von den Gegnern des Hafencenters vorzubeugen. Denn die bleiben trotz der Verhandlungen zwischen den regierenden Ratsparteien CDU und Grüne sowie den Investoren bei ihrer ablehnenden Haltung.
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