Wissenstransfer, Informationsaustausch, Transparenz und eine gute Kommunikation in einer angenehmen Atmosphäre: Seit Anfang des Jahres betreibt das Musikfachliche Begleitgremium Netzwerkarbeit und stößt mögliche Raum- und Nutzungskonzepte für den geplanten Musik-Campus an. Jetzt haben die Beteiligten eine erste positive Zwischenbilanz gezogen.
„Die bisherigen Eindrücke haben unsere Einschätzung noch verstärkt, dass das Musikfachliche Begleitgremium und damit insbesondere die Freien Musikakteure mit ihrer Expertise einen enorm wertvollen Beitrag zur Entwicklung des Musik-Campus leisten“, sagt Kulturdezernentin Cornelia Wilkens. „Alle Beteiligten haben in einem wirkungs- und vertrauensvollen Austausch gemeinsam Ideen eingebracht und neue Inhalte angestoßen. Im nächsten Schritt geht es darum, diese Ergebnisse zu festigen und weiterzuentwickeln.“ Das Musikfachliche Begleitgremium ist ein Zusammenschluss von Musikhochschule, der Westfälischen Schule für Musik, dem Sinfonieorchester Münster, der Stadt sowie acht Vertreterinnen und Vertretern der Freien Musikakteure. In acht Clustern widmet sich das Gremium neben möglichen Nutzungen und Synergieeffekten auch einem Raumkonzept, das unter Berücksichtigung unterschiedlicher Bedarfe entstehen soll.
700 Quadratmeter Fläche für Freie Musikszene
Rund 700 Quadratmeter Fläche stehen für die Freien Musikakteure bei der Planung des Musik-Campus zur Verfügung. Die einzelnen Gruppierungen innerhalb des Gremiums setzen sich damit auseinander, wie dieser Raum wirkungsvoll und zukunftsfähig genutzt werden kann. Soll es einen großen Proberaum geben und mehrere kleinere? Welche technische Ausstattung braucht es? Wie sehen die Belegungszeiten aus? Braucht es ein Musiklabor, Lagerräume und Büroflächen?
„Wir müssen hinsichtlich der Aufteilung und Funktionalität eine Vielzahl an Aspekten in unsere Überlegungen einbeziehen“, sagt Martin Henning, Vertreter des Clusters „Freie Chorszene Münster und Umgebung“. Anfangs sei es noch um die Frage gegangen, was für ein Ort der Musik-Campus überhaupt sein soll. „Wir alle waren uns schnell darin einig, dass es ein Ort der Begegnung für alle werden soll. Mittlerweile arbeiten wir daran, diese Vorstellung unter Einbeziehung aller Ideen zu konkretisieren“, so Henning.
Kritische Positionen im Blick behalten
„Wichtig ist, dass die professionelle Freie Szene in einem so wichtigen Entwicklungsprozess in unserer Stadt eine Stimme hat. Durch die Besetzung einiger Cluster sehen wir unsere Musikerinnen und Musiker im Gremium gut vertreten“, sagt Soetkin Stiegemeier-Oehlen, Geschäftsführerin der Initiative moNOkultur, die Münsters “Freie Kulturszene” vertritt. Gleichwohl sei es ihre Aufgabe, „unsere teilweise auch kritischen Positionen im Auge zu behalten und zum gegenseitigen Verständnis in beide Richtungen zu wirken“. Ein wesentlicher Aspekt ist laut Stiegemeier-Oehlen die Entwicklung eines Gesamtförderkonzeptes für die Musik, „das dem dezentralen Charakter einer diversen Freien Musikszene in dieser Stadt Rechnung trägt. Auch hier sind wir eng dran und begrüßen die ersten Schritte“, sagt Stiegmeier-Oehlen.
Auch Nikola Materne, Vertreterin des Clusters der freien professionellen Szene, sieht die Entwicklung des Musik-Campus vor allem als Gemeinschaftsprojekt: „Mal haben wir visioniert, dann in greifbaren Zahlen und Fakten gedacht. Die eigene Erfahrung, Hinweise und Wünsche aus den Clustern, beispielhafte Musik- und Kulturbauten, Studien sowie die fachliche Expertise zum Beispiel von Architektinnen und Architekten helfen uns bei möglichen Planspielen.“
Der Musik-Campus ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Münster und der WWU. Am Standort Einsteinstraße/Hittorfstraße soll, wie vom Rat der Stadt Münster im Mai 2022 beschlossen, ein lebendiges und nachhaltiges Zentrum für die Musik entstehen, das sich auch für wissenschaftliche Konferenzen eignen wird. Sinfonieorchester, Westfälische Schule für Musik (WSfM), Freie Musikakteure und Musikhochschule sollen hier ihren Sitz haben und über zeitgemäße Unterrichts-, Proben- und Aufführungsmöglichkeiten verfügen.
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