Zum vierten Mal in Folge zeigt das Westfälische Pferdemuseum als erstes Museum in Deutschland und einziges Institution in NRW mit der Sonderausstellung „Wildlife Photographer of the Year” die besten Tier und Naturfotos der Welt.
Eine perfekte Aufnahme verlangt Naturfotografen einiges ab. Um „das“ Foto zu bekommen, sind die Fotografen oft monatelang unterwegs, um bei eisiger Kälte, in tropischer Hitze oder in den Tiefen des Ozeans nach unzähligen Stunden der Vorbereitung und des Wartens im richtigen Moment den Auslöser zu drücken. Doch die Mühe wird belohnt: Jedes Jahr werden die besten Fotos vom Natural History Museum London mit dem Preis „Wildlife Photographer of the Year“ geehrt. Der Wettbewerb ist der angesehenste seiner Art und macht sich für Fotografien von Tieren, Natur und Landschaften stark. Zu den bisherigen Preisträgern gehören neben Profis auch talentierte Amateure.
Das Westfälische Pferdemuseum zeigt als erstes Museum in Deutschland und einziges Haus in Nordrhein-Westfalen die 100 ausgezeichneten Bilder des aktuellen Wettbewerbs. „Ich bin absolut begeistert von der Vielfalt der Bilder“, schwärmt Museumsdirektorin Sybill Ebers schon jetzt, „diese Ausstellung ist ein absolutes Goldstück.“ In diesem Jahr bewertete eine internationale, neunköpfige Jury, bestehend aus Fotografen, Professoren und Kuratoren, weit über 40.00 Einsendungen aus 96 Ländern. „Als der Wettbewerb vor über 50 Jahren startete, waren es gerade mal 600 Bilder, die eingereicht wurden“, weiß Michael Lohmann von Gesellschaft Deutscher Tierfotografen (GDT). Mittlerweile träume jeder Naturfotograf davon, eins seiner Bilder unter den Gewinnern zu sehen.
Bilder aus 20 Kategorien wurden prämiert, darunter „Unterwasserwelten“, „Natur in Schwarz-Weiß“ und „Unberührte Landschaften“. Die Auswahl erfolgte in erster Linie aufgrund ästhetischer Kriterien: weder Identität der Fotografen noch die Geschichten hinter den Bildern waren der Jury bekannt. Die Regularien für die Bilder sind streng: Es dürfen nur Wildtiere oder ein ursprünglicher Ausschnitt der Natur fotografiert werden. Es sei denn, das Bild soll einen ethischen Aspekt oder eine Frage des Umweltschutzes illustrieren. Auch ist nur eine moderate Nachbearbeitung erlaubt.
Gesamtsieger und damit „Wildlife Photographer of the Year“ wurde der kanadische Hobbyfotograf Don Gutoski. Sein Bild „Die Geschichte zweier Füchse“ dokumentiert das blutige Ende eines Kampfes zwischen zwei Füchsen im Wapusk National Park im Norden Kanadas: Ein Rotfuchs hält einen getöteten Polarfuchs im Maul. Gutoski gelang eine Aufnahme, die in dramatischer Eindringlichkeit vom Überleben am Polarkreis erzählt. Hier überlappen sich die Lebensräume von Rotfuchs und Polarfuchs, wodurch es immer wieder zu konfliktreichen Begegnungen der beiden Arten kommt. „Auf den ersten Blick wirkt es, als würde der Rotfuchs aus seinem Wintermantel schlüpfen“, sagte Jurymitglied Kathy Moran über das Siegerbild.
Den Preis für den „Young Wildlife Photographer of the Year“ gewann Ondřej Pelánek aus Tschechien für sein Bild „Kampfläufer bei der Balz“. Gemeinsam mit seinem Vater reiste der 14-Jährige im Sommer auf die norwegische Varanger-Halbinsel, um das spektakuläre Balzverhalten von Kampfläufern zu beobachten. „Ich war so aufgeregt, dass ich nicht schlafen konnte“, erinnert sich Ondřej. Sein Siegerfoto fängt den Augenblick ein, in dem ein Männchen aufspringt und vorwärts stürzt, um seine territorialen Rechte gegen ein anderes Männchen zu verteidigen.
Die Ausstellung ist vom 28. November bis zum 3. April 2016 zu sehen. Öffnungszeiten täglich ab 9:00 Uhr, April bis September bis 18.00 Uhr, Oktober und März bis 17.00 Uhr und November bis Februar bis 16.00 Uhr.
Der Eintritt ins Museum ist im Zooeintritt enthalten.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Begleitprogramm gibt es unter www.pferdemuseum.de.
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