Deutscher Fahrradpreis für Kanalpromenade Stadtbaurat Robin Denstorff nimmt Auszeichnung für den ersten Platz in Frankfurt am Main entgegen

Freuten sich über den Deutschen Fahrradpreis 2023 für Münsters Kanalpromenade (v.l.n.r.): Christine Fuchs (Vorstandsvorsitzende AGFS), Katharina Thomalla und Phillip Oeinck (beide Fahrradbüro Stadt Münster), Jeff Marengwa (Leiter Amt für Mobilität und Tiefbau), Stadtbaurat Robin Denstorff, Barbara Stockem (WSA Westdeutsche Kanäle), Andreas Groot-Körmelink (Projektleiter, Amt für Mobilität und Tiefbau) und Marcus Goldfisch (Bauleiter, Amt für Mobilität und Tiefbau). (Foto: Stadt Münster)
Freuten sich über den Deutschen Fahrradpreis 2023 für Münsters Kanalpromenade (v.l.n.r.): Christine Fuchs (Vorstandsvorsitzende AGFS), Katharina Thomalla und Phillip Oeinck (beide Fahrradbüro Stadt Münster), Jeff Marengwa (Leiter Amt für Mobilität und Tiefbau), Stadtbaurat Robin Denstorff, Barbara Stockem (WSA Westdeutsche Kanäle), Andreas Groot-Körmelink (Projektleiter, Amt für Mobilität und Tiefbau) und Marcus Goldfisch (Bauleiter, Amt für Mobilität und Tiefbau). (Foto: Stadt Münster)

Für den Ausbau der Kanalpromenade entlang des Dortmund-Ems-Kanals hat die Stadt Münster gestern Abend den Deutschen Fahrradpreis erhalten. Stadtbaurat Robin Denstorff und Barbara Stockem vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Westdeutsche Kanäle nahmen die Auszeichnung in Frankfurt am Main entgegen. Dort findet noch bis heute (21. Juni) der Nationale Radverkehrskongress statt. Laudatorin war Christine Fuchs, Vorstandsvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in NRW e.V. (AGFS). Für ihr Gemeinschaftsprojekt bekamen die Stadt Münster und das WSA den ersten Preis in der Kategorie Infrastruktur.

„Die Kanalpromenade war vor dem Umbau eine schmale Schotterpiste mit vielen Schlaglöchern. Jetzt ist sie eine breite, komfortable und sichere Radstrecke“, sagte Denstorff. „Viele Akteure haben an diesem Großprojekt für die Verkehrswende gearbeitet – und von der Planung bis zur nahezu vollständigen Fertigstellung nur drei Jahre benötigt. Fördermittel von Bund und Land haben uns ermöglicht, diese attraktive Route für Pendlerinnen und Pendler sowie für Freizeitradfahrende zu schaffen.“ 2019 begannen die Planungen für den Ausbau der Kanalpromenade – von Anfang an waren Bürgerinnen und Bürger in den Prozess eingebunden.

Noch im Sommer 2023 werden 22 der insgesamt 27 Kilometer Strecke am Dortmund-Ems-Kanal umgebaut sein – von der Stadtgrenze bei Gelmer bis zur Stadtgrenze nach Senden. Diese Route ist dann glatt asphaltiert, vier Meter breit und kreuzungsfrei. Den innenstadtnahen Verlauf zwischen Schleuse und Umgehungsstraße können Stadt und WSA erst umgestalten, wenn der Dortmund-Ems-Kanal verbreitert worden ist.

Aus einer schmalen Schotterpiste entlang des Dortmund-Ems-Kanals mit vielen Schlaglöchern ist innerhalb von drei Jahren eine breite, komfortable und sichere Radstrecke geworden – die Kanalpromenade. (Fotos: Stadt Münster/Tom Bendix und Meike Reiners | ALLES MÜNSTER: Michael Bührke)

Adaptive Beleuchtung und Winterdienst

Sieben Mitarbeitende im Kernteam und bis zu 25 Mitarbeitende in Spitzenzeiten sind gemeinsam an dem Projekt tätig. Sieben Fachämter der Stadt Münster, das WSA und Umweltverbände sind beteiligt. 30 verschiedene Firmen erhielten Aufträge. Als Ausgleich für gefällte Bäume und Sträucher forstet die Stadtverwaltung 3600 Quadratmeter Fläche mit heimischen Gehölzen auf. Beim Wegebau wird das vorhandene Material als Frostschutzschicht wiederverwendet, um Ressourcen zu sparen.

Mit dem innovativen Beleuchtungskonzept geht die Stadt Münster neue und nachhaltige Wege: „Die adaptive Beleuchtung beleuchtet in den Wintermonaten die Kanalpromenade nur, wenn Nutzende das Licht benötigen. Das schont die Umwelt, verringert die Lichtemissionen und spart Energie“, sagt Andreas Groot-Körmelink, Projektleiter beim Amt für Mobilität und Tiefbau. „Außerdem gibt es auf der Kanalpromenade einen Reinigungs- und Winterdienst. Schließlich ist sie eine Strecke für Berufspendelnde, die möglichst ganzjährig bei gutem wie schlechtem Wetter mit dem Rad zum Arbeitsplatz fahren.“

Die Kanalpromenade verbindet Münsters Innenstadt und Stadtteile, muss aber an den Stadtgrenzen nicht aufhören: Die angrenzenden Kreise Coesfeld und Steinfurt planen, den Weg am Kanal nach ähnlichen Standards auszubauen. So ergäbe sich künftig eine starke Radverkehrsachse durch das Münsterland.

Ausgezeichnete Beiträge als bundesweites Vorbild

Der Deutsche Fahrradpreis ist Bestandteil des Nationalen Radverkehrsplans der Bundesregierung. Er trägt dazu bei, gute Praxisbeispiele bei Entscheidungsträgern und Fachleuten bekannt zu machen. Die eingereichten Beiträge dienen bundesweit als Vorbild und Anregung für weitere Projekte und Maßnahmen der Radverkehrsförderung – so auch die Kanalpromenade: Betriebswege entlang von Kanälen gibt es in vielen Kommunen, ähnliche Ausbauprojekte können starke Radverkehrsrouten ermöglichen.

Auch Oliver Krischer, Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen freut sich über die Auszeichnung der Kanalpromenade: „Der Radverkehr ist zusammen mit dem ÖPNV das Rückgrat der Mobilität der Zukunft. Deshalb wird die Landesregierung mindestens so viel Geld in Radwege investieren wie in den Straßenausbau. Die Verlängerung der ausgebauten Radroute am Dortmund-Ems-Kanal bis ins Ruhrgebiet ist langfristig vorgesehen.“

Den Deutschen Fahrradpreis verleihen das Bundesministerium für Digitales und Verkehr sowie die AGFS. Neben dem Fachpreis Infrastruktur gibt es Auszeichnungen im Bereich Service und Kommunikation.

Alle Infos zum Deutschen Fahrradpreis findet ihr unter www.der-deutsche-fahrradpreis.de. Details zum Ausbau der Kanalpromenade fasst die Stadt Münster zusammen unter www.stadt-muenster.de/kanalpromenade.

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