Den Traum einer autofreien Innenstadt träumten am Freitag ab 13 Uhr während des diesjährigen Parking Days Hunderte Bürgerinnen und Bürger erneut auf einem rund 600 Meter langen Abschnitt der Wolbecker Straße zwischen Ring und Kanal sowie weiteren knapp 80 Metern der Liboristraße. Mehr als 70 Vereine, Organisationen, Aktionsgruppen und Initiativen säumten die Straßen und stellten ihre Aktivitäten vor.
Nach eigenem Bekunden sollte die autofreie Meile eine Oase der Ruhe, des Spiels und des kritischen Denkens werden. Das gefahrlose und entspannte Schlendern über eine Straße, die ansonsten geprägt ist durch dichten Autoverkehr, Lärm und Abgase, soll das Nachdenken über eine Umnutzung und Neubewertung öffentlicher Räume weg vom Auto, hin zum Menschen anregen. Das Erlebnis, wie viel Platz plötzlich zur Verfügung steht, wenn das Auto verbannt wird, ist eine der beeindruckendsten Effekte des Parking Days. In deutschen Städten werden große Flächen dem Autoverkehr untergeordnet, das zeigt eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin (WZB). So beträgt in der Hauptstadt die rechnerisch durch alle PKW beanspruchte Fläche rund 17 Quadratkilometer, das sind 214 Alexanderplätze. Laut Greenpeace verursacht der Autoverkehr zudem hierzulande rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen.
Der Parking Day findet seit 2005 weltweit statt, seit 2019 auf wechselnden Straßen auch in Münster. Der Gedanke hinter dieser Aktion: Das Freiräumen von Parkplätzen soll Platz schaffen für die Begegnung und den Austausch der Menschen untereinander. Weil durch den Parking Day auch der öffentliche Nahverkehr beeinträchtigt wird, bieten die Leezen Heroes einen kostenlosen Fahrradrikschadienst an. Finanziert wird der Parking Day in Münster von unterschiedlichen Initiativen. Am Ende des Tages, wenn die Straße wieder dem Autoverkehr übergeben wird, stellten sich vermutlich viele Teilnehmerinnen, Teilnehmer und Gäste die Frage, ob der Traum von der autofreien Innenstadt nicht doch Wirklichkeit werden sollte.
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