Im Jahr 2023 feiert der filmclub münster sein 75-jähriges Jubiläum. Damit ist er der älteste noch existierende Filmclub Deutschlands! „Wir wollen das Jubiläum zum Anlass nehmen, nicht nur eine Auswahl spannender Filme zu zeigen und zu diskutieren, sondern auch einen Blick in die Geschichte und die Zukunft des Filmclubs zu werfen“, betont Daniel Huhn, Geschäftsführer der Filmwerkstatt Münster, eine der Trägerinnen des filmclub münster.
Das Halbjahresprogramm von Januar bis Juli 2023 ist nun fertiggestellt und wird in drei Reihen präsentiert: In der Reihe „Filmplädoyer“ stellen Vertreter aktueller und ehemaliger Partnerinstitutionen des Filmclubs einen für sie wichtigen Film vor. Den Anfang in 2023 macht Prof. Dr. Andreas Blödorn mit dem Horror-Klassiker von 1973 „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ am 23. Januar um 20 Uhr im Schloßtheater. „Spring Breakers“ (27.2.), „Elfriede Jelinek – die Sprache von der Leine lassen“ (24.4.) und „Lost in Translation“ (29.5.) sind die weiteren Filme, die zur Diskussion stehen.
Die zweite Film-Reihe, das „Jahresthema“ greift einen zentralen Begriff der Gründungsgeschichte des filmclub münster auf. Unter dem Titel „Re-Orientation“ sind Filme zu sehen, die gesellschaftliche Findungsprozesse darstellen. Mit Dokumentationen wie „Die Unbeugsamen“ (6.3.) über die Pionierinnen der Bonner Republik oder „Kulenkampffs Schuhe“ (8.5.) geht der Filmclub auf Zeitreise in die Nachkriegsgeschichte. Jiří Menzels Spielfilm „Lerchen am Faden“ (3.4.) von 1968 und die Dokumentation „Wie werde ich Demokrat?“ (6.2.), ein aus Archivmaterial spannend und facettenreich montiertes Bild von Neubeginn und Aufbau, ergänzen diese Reihe.
Auf der „Freiflache“ schließlich sind mehrere kleine Reihen und Einzelscreenings versammelt, die der filmclub münster gemeinsam mit Kooperationspartnern präsentiert. In Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Filmkultur NRW Filme sind zwei Filme aus dessen Programm „Still home: Ukrainische Filme aus den besetzten Gebieten“ zu sehen. „Pushing Boundaries“ (21.3.) folgt den ukrainischen Paralympikern nach Sotschi und „Butterfly Vision“ (28.3.) einer ukrainischen Soldatin auf ihrem Weg aus der Gefangenschaft nach Hause. Die Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich „Recht und Literatur“ der Uni Münster wird mit „Omar – ein Justizskandal“ (17.4.), „Die Caine war ihr Schicksal“ (15.5.) und Georg Wilhelm Pabsts „Der Prozess“ (12.6.) fortgesetzt, die unterschiedliche Facetten rechtlicher Auseinandersetzungen aufzeigen. Am 13. Februar sind zudem drei Abschlussfilme des Masterprogramms Visuelle Anthropologie der Uni Münster zu sehen.
Höhepunkt des Halbjahresprogramms ist der „Filmclub-Tag“ am 24. Juni. In einem Workshop wird dabei die Geschichte und Zukunft des Filmclubs diskutiert. Im Anschluss läuft der Film „Goldrausch“ von Charlie Chaplin, der Film mit dem der filmclub münster 1948 begründet wurde. „Wir freuen uns über die zahlreichen Kooperationen mit denen wir den Filmclub nun in ein großes Jubiläumsjahr führen“, sagt Daniel Huhn, „denn der Blick in die Geschichte zeigt, dass das Ansinnen der Gründer noch viel Aktualität besitzt, sich die Idee eines Filmclubs aber stets neu definieren und aufstellen muss.“
Der filmclub münster wird getragen von der Filmwerkstatt Münster, den Münsterschen Filmtheater-Betrieben, dem Westfälischen Kunstverein und Burg Hülshoff – Center for Literature, er wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Weitere Infos findet ihr unter filmclub-muenster.de und unter www.filmwerkstatt-muenster.org/filmclub/.
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