Ein Denkmal besichtigen, das sonst nur von außen wahrgenommen werden kann. Mit Menschen reden, die darin leben und Details der wechselvollen Geschichte kennen. Möglich macht dies der Tag des offenen Denkmals am kommenden Sonntag (8. September). Unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ werden dann ungewöhnliche Blickwinkel auf Orts-, Bau- und Zeitgeschichte eröffnet – fachkundige Erläuterungen inklusive.
Bei einer Nutzungsänderung sind Umbrüche offensichtlich: Eine Kirche wird zum Verlagshaus, ein Bauernhof lädt zum gemeinschaftlichen Wohnen ein. Spannend kann aber auch das Detail sein: Wie neue Fenster in einer alten Kirche aussehen können, zeigt das Beispiel der Hiltruper Kirche Sankt Clemens aus dem Jahr 1913. Der Speisesaal im ehemaligen Priesterseminar am Überwasserkirchplatz erhielt schon im 19. Jahrhundert durch die Ausstattung mit Totentanzdarstellungen eine ganz besondere Qualität.
Immer wieder interessant ist auch der Blick mit neuer Fragestellung auf altbekannte Denkmäler. Die Besucherinnen und Besucher von Erbdrostenhof, Clemenskirche und Buddenturm werden feststellen, dass es auch beim vermeintlich Bekannten viel Neues zu entdecken gibt. Dies gilt ebenso für die Angebote, die zum Jüdischen Friedhof an der Einsteinstraße und zum Speicher Haus Kump in Mecklenbeck im Programm stehen.
Der Denkmaltag präsentiert Umbrüche in Kunst und Architektur sowohl im großen städtebaulichen Zusammenhang auf den Kasernengeländen wie auch im gestalterischen Detail bei der Astronomischen Uhr. Dem Forscherdrang der Kinder tragen die Archäologen in der Speicherstadt Rechnung. Poetisch wird es dagegen im Garten von Haus Rüschhaus.
Das umfangreiche und vielfältige Programm mit annährend 60 Anlaufstellen im ganzen Stadtgebiet hat die städtische Denkmalbehörde mit Unterstützung von vielen Ehrenamtlichen, Eigentümern, Architekten und Heimatpflegern zusammengestellt.
Das Programmheft gibt es in der Münster-Information im Stadthaus 1 am Syndikatplatz, online steht es im Stadtportal zur Verfügung (www.stadt-muenster.de/denkmaltag). Dort gibt es einen auch auf mobilen Geräten lesbaren Stadtplan, in dem alle Treffpunkte eingezeichnet sind.
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