Wenn Münsters Fahrräder sprechen könnten, was würden sie wohl erzählen? Ab Mittwoch wird es 20 Fahrräder in der Stadt geben, die vielleicht nicht gerade sprechen, aber auf jeden Fall auf elektronischem Wege berichten können. Von holprigen Radwegen, Abgasmief und zu engen Überholvorgängen durch die motorisierten Mitbenutzerinnen und Mitbenutzer der Straßen. senseBox:bike nennt sich das kleine Gerät an der Sattelstange, das eigenständig Daten sammelt und, so die Hoffnung ihrer Erfinderinnen und Erfinder, zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur beitragen wird.
Auch wenn Münster sehr viel Wert auf das Image der fahrradfreundlichen Stadt legt, wer tagtäglich mit dem Rad zum Beispiel zur Arbeit pendelt oder sogar beruflich das Fahrrad nutzt, der weiß, dass diesbezüglich auch in Münster stellenweise qualitativ noch viel Luft nach oben ist. Das Start-Up re:edu will die vielen gefühlten Eindrücken der Radfahrerinnen und Radfahrer in handfeste, valide Daten umwandeln. „Mit der senseBox:bike – einer KI-basierten Open-Source-Sensortechnologie – sammeln Münsteranerinnen und Münsteraner eigenständig Daten, die zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur in ihrer Stadt beitragen sollen“, wie der Geschäftsführer von re:edu, Dr. Thomas Bartoschek, erläutert. Die senseBox:bike ist ein Ableger der seit mehreren Jahren erhältlichen SenseBox, mit der Laien zum Beispiel Wetterdaten sammeln können.
Am Mittwoch treffen sich um 17 Uhr auf dem Leonardo-Campus diejenigen, die gerne mit ihrem Rad an dieser Aktion teilnehmen möchten zu einem Workshop mit den Organisatorinnen und Organisatoren. Vorkenntnisse sind nicht notwendig, wie es seitens re:edu heißt. Der Workshop ist, so wie die ganze Aktion, Dank der Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) kostenlos. Wer teilnehmen möchte, muss sich allerdings hier anmelden: Workshop senseBox:bike
Die Aktion dauert zweieinhalb bis drei Monate, dann müssen die Boxen wieder zurückgegeben werden. Nach eventuell notwendigen Verbesserungen der Box und der dazugehörigen App gehen sie dann in einer zweiten Runde wieder auf Tour über Münsters raues Pflaster. Der Workshop findet in Zusammenarbeit mit der Stabsstelle Smart City Münster und dem Fahrradbüro der Stadt Münster statt. Er ist Teil des vom BMBF und der Stiftung zur Forschungsförderung in São Paulo (FAPESP) geförderten Projektes Atrai Bikes der 52°North GmbH, dem brasilianischen Start-Up Instituto Cordial und re:edu zur Transformation hin zu fahrradfreundlichen Städten, wie die Verantwortlichen erklären.
Der Workshop ist kostenlos, Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Mizubringen sind nach Angaben der Organisatorinnen und Organisatoren gute Laune und ein verkehrstüchtiges Fahrrad ohne Korb oder Kindersitz hinten. Die Veranstaltung findet im Digitallabor Münster, Leonardo-Campus 6a, 48149 Münster, statt. Termin ist
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