Deilmann: Vernissage in neuen Räumen Der Architekt und Kunstsammler Andreas Deilman zeigt ab Samstag Highlights moderner und zeitgenössischer Kunst in der ehemaligen Galerie Claus Steinrötter

Sammler Andreas Deilmann (Foto: Jörg Bockow)

Münster bekommt einen neuen Hotspot für Kunstfreunde: Mit der Vernissage am Samstag (9. November) gewährt der münstersche Architekt und Kunstsammler Andreas Deilmann einen Blick in seine Privatsammlung. In den renovierten und neugestalteten Räumen der ehemaligen Galerie Claus Steinrötter an der Rothenburg soll die Sammlung Deilmann aus einem umfassenden Sammlungsbestand mit insgesamt 31 Objekten, Skulpturen und Gemälden „Altes und Junges in einem kreativen Dialog“ setzen, wie es in der Ankündigung heißt.

Auf mehr als 200 Quadratmeter Ausstellungsfläche werden Highlights moderner und zeitgenössischer Kunst präsentiert. Unter den Werken sind sieben Neuerwerbungen aus den vergangenen Jahren, die noch nirgends ausgestellt waren. Sie stammen von Talenten, denen Kunstsammler Deilmann eine große Zukunft vorhersagt. „Sie sind die Vertreter einer neuen Generation von Künstlern“, sagt Deilmann.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf skulpturalen Arbeiten von Künstlern, die die Bildhauerei der Nachkriegszeit besonders geprägt haben, in Kontrast zu jüngeren Positionen und einer neueren Definition des Skulpturenbegriffs. Die Neuerwerbungen verlassen die klassischen bildhauerischen Materialien wie Bronze und Edelstahl. Glas, kinetische Elemente sowie inhaltliche Ebenen kommen hinzu.

Die Ausstellung umfasst Werkgruppen nationaler und internationaler Künstler von 1928 bis heute. Die Liste der präsentierten Künstler liest sich wie ein Ausschnitt aus dem Who-is-who der aktuellen Kunstszene. Darunter Namen wie Norbert Kricke, Fritz König, Günther Uecker, Kai Schiemenz, Heinz Mack, Rosa Barba, Ella Littwitz und Adolf Luther. Gerade erst dazu gekommen ist die Neuerwerbung: Claes Oldenburg „Giant Pool Balls 1977“ aus der Sammlung Kasper König. Kuratiert wird die Ausstellung von der Kunsthistorikerin Anna Deilmann, der Nichte des Architekten.

Andreas Deilmann mit einer Neuerwerbung unter dem Arm vor einem Bild von Walter Stöhrer. (Foto: Jörg Bockow)

Die Sammlung Deilmann besteht im Kern aus sehr persönlichen Werken, die mitunter untypisch für ihre Schöpfer und gerade deswegen hochinteressant sind. Mit jeder einzelnen Arbeit verknüpft der Architekt und Sammler Andreas Deilmann eine Geschichte. Den Grundstock der Sammlung bilden jene Kunstwerke, die der Vater von Andreas Deilmann – der bekannte Architekt Professor Harald Deilmann – in seiner Zeit erworben hat oder die ihm von befreundeten Künstlern geschenkt worden sind. Darunter spektakuläre Arbeiten von Andy Warhol, Hede Brühl und Norbert Kricke.

Das Interesse für Kunst wurde schon früh im Elternhaus geweckt. „Ich bin damit groß geworden“, erinnert sich Andreas Deilmann. In seinem Kinderzimmer hing bereits in frühen Jahren eine abstrakte Arbeit von Ruprecht Geiger. Deilmann besucht regelmäßig internationale Kunstmessen und bekannte Galerien, lässt sich inspirieren und folgt den Tipps von arrivierten Kunsthistorikern. In den folgenden Jahren entstand eine Sammlung ohne fremde Beratung, sondern ausschließlich nach eigenem Geschmack, Erlebnissen und Erfahrungen. Das ist der Grund für die Vielseitigkeit der Sammlung, in der jedes Werk eine persönliche Geschichte hat.

Den Grundstock und die Initialzündung zu seiner Sammlung bildete der berühmte Würfel von Günter Uecker aus dem Jahr 1970, den Deilmann als Student in einer kleinen Münchner Antiquitätenhandlung entdeckte und „für kleines Geld“ erwerben konnte.

Öffnungszeiten: Mo - Fr 10:00 - 16:00 Uhr
Sammlung Deilmann, Deilmannhof, Rothenburg 14-16, 48143 Münster, Tel. 0251/482700, 
Mehr Infos findet ihr unter www.sammlungdeilmann.de

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