Das Metropolis-Hochhaus am Bahnhof in Münster bleibt weiter im Gespräch. Jetzt bekräftigt Andreas Deilmann, neben Rainer Kresing Investor des Projektes am Bahnhof, in einer E-Mail an Oberbürgermeister Markus Lewe, wie im Vertrag mit der Stadt vereinbart, 25 Prozent der Wohnfläche preisgedämmt zu vermieten. 30 Wohnungen sollen für 8,50 Euro Kaltmiete pro Quadratmeter Studenten zur Verfügung gestellt werden.
Das Presseamt der Stadt sieht den Inhalt der Mail als nicht für die Öffentlichkeit bestimmt an. Stefan Weber, Fraktionschef der CDU im Rat von Münster, gibt die Information weiter: Andreas Deilmann habe von der Nordsee aus, wo er zurzeit verweilt, mitgeteilt, besagte 30 Wohneinheiten à 8,50 Euro den Quadratmeter zu vermieten. Verstöße gegen den Vertrag mit der Stadt habe es laut dem Architekten nicht gegeben. „Wir erwarten, dass der städtebauliche Vertrag von der Verwaltung durchgesetzt wird“, sagte Weber und bedauert das schwindende Vertrauen in den örtlichen Investor. In Bezug auf das Wohngebiet, das am Hafen Deilmann/Kresing bauen wollen, verlangt er, dass die mit der Stadt festgezurrten Eckpunkte zum Tragen kommen.
„Die Briefe, die uns von den Herren Deilmann und Kresing zur möglichen Umgehung des Ratsbeschlusses zu preiswertem Wohnraum am Metropolis-Hochhaus erreichen, nehmen wir zur Kenntnis. Entscheidend sind aber nicht Briefe, sondern dass bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung gestellt wird – und zwar so, wie der Rat es beschlossen hat“, kommentierte der SPD-Fraktionsvorsitzende Michael Jung gestern den „sehr regen E-Mail-Wechsel zwischen Investorenduo und Stadtspitze“. Der politische Wille des Rates sei völlig klar gewesen und auch der Durchführungsvertrag ließe sich schwerlich anders deuten. Er wartet auf die Ergebnisse der juristischen Prüfung. Aus dem Büro Deilmann war man zu keiner Stellungnahme bereit.
(Update) – Stattdessen tauchen gegen die Investoren weitere Vorwürfe auf. Nachdem diese „auch beim Bauprojekt Germania Campus unseriöse Geschäftsgebaren zeigten“, wie die münsterschen LINKE in der vergangenen Woche äußerte, seien nun aus Nottuln neue Informationen bekannt geworden. „Auch beim Bau des dortigen Gymnasiums zog der Rat erst in letzter Sekunde die Notbremse, um nicht größte finanzielle Verluste zu erleiden“, teilte LINKE-Sprecher Rüdiger Sagel mit. Den Vorwurf einer „Rufmordkampagne“ wolle man sich nicht gefallen lassen. „Die Fassade von ehrenwerten Münsteranern ist längst in sich zusammen gefallen“, so Sagel weiter.
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