Wenn am Freitag die „Alternative für Deutschland“ (AfD) ihren Neujahrsempfang im Rathaus abhält, werden sich die Gegendemonstranten auf dem Prinzipalmarkt versammeln und einmal mehr lautstark auf sich aufmerksam machen. Das Bündnis „Keinen Meter den Nazis“ um Carsten Peters will mit drei Aktionen auf die Straßen gehen.
Nachdem die AfD erst gegen die Stadt Münster wegen der Verdunklung des Rathauses beim letzten Neujahrsempfang geklagt hatte und nun auch noch gerne den Aufruf zur Gegendemo für Freitag im Veranstaltungskalender im Stadtportal gelöscht hätte, ist für Liza Schule-Boysen, Sprecherin des „Keinen Meter“-Bündnis fest: „Für die AfD wird es in Münster immer schwieriger, nun greift sie nach jedem Strohhalm, um die Proteste gegen sich zu delegitimieren.“ Die AfD werde dünnhäutig, das sei bezeichnend für ihren Zustand im Münsterland. Am Freitag soll es gleich drei Anlaufpunkte für Proteste geben. Am Servatiiplatz beginnt um 16:30 Uhr eine Kundgebung „United against Rechtsdruck“, bei der bei Aktivisten aus feministischen, antirassistischen und klimapolitischen Kämpfen sprechen werden. Zur gleichen Zeit startet am Hauptbahnhof die Tanz-Demo „Raven gegen Rechtsdruck“, die von Menschen aus der lokalen Kultur- und Clubszene organisiert wird. Sie endet an der Stubengasse. Um 17:30 beginnt die Abschlusskundgebung mit Live-Musik auf dem Prinzipalmarkt. Dort soll es kurze Grußworte von Vertretern der Organisationen des „Keinen Meter“-Bündnis geben.
Auf der Bühne auf dem Prinzipalmarkt werden am Abend „Cuppatea“, Samir Sefok und die Irish-Folk-Punk-Band „Mr. Irish Bastard“ spielen. „Die AfD ist keine Alternative und Rassismus ist keine Alternative“, betont Mr. Irish Bastard-Frontmann Chris Lennon. „Die AfD versucht, das gesellschaftliche Klima zu verpesten. Wir stellen uns mit den Menschen in Münster dagegen. Wir sind mehr!“ „Für uns ist ein plurales und buntes Europa von Bedeutung, Europa beginnt in Münster“, fügt GRÜNEN-Sprecher Stephan Orth hinzu. „Deshalb finden wir sowohl das Engagement des ‚Kein Meter‘-Bündnisses super, als auch die Aktion der Prinzipalmarktskaufleute und Seitens der Kirchen in Münster. Es ist wichtig, dass wir Demokraten zusammenstehen und deutlich machen, was unsere Alternative ist: programmatische und liberale Lösungen, die die Würde jedes Menschen unabhängig von individuellen Merkmalen ernst nimmt. Hinter diesem Grundsatz der Verfassung kommen wir nicht zurück. Wir freuen uns auf eine breites und deutliches Zeichen in unserer Friedensstadt!“
Die Veranstalter hoffen bei dem Protest auf eine ähnlich gute Beteiligung wie beim letzten Neujahrsempfang der AfD, bei dem sich über 8.000 Gegner auf dem Prinzipalmarkt versammelten und bundesweit für Aufmerksamkeit sorgten. „Wir sind optimistisch, dass wir das schaffen“, sagt Organisator Carsten Peters. „Münster ist und bleibt kein gutes Pflaster für die AfD.“ Für Liza Schule-Boysen sind diese Proteste gegen die AfD wichtig. „Gegen Rassismus, Sexismus, Nationalismus und Autoritarismus müssen wir uns klar positionieren“, sagt sie. „Das werden wir mit vielen Menschen in und aus Münster am Freitag tun, ob mit oder ohne beleuchtetem Rathaus. Das Zeichen für eine solidarische Gesellschaft wird ohnehin deutlich und laut sein.“
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Wir Alternativen werden unser Recht nutzen und – ebenso wie andere Parteien auch – unseren Neujahrsempfang im Rathaus abhalten.
Ich freue mich schon darauf! ?☺️ ?
Reinhard „Hardy“ Rupsch, MS-Hiltrup