Das Klima ist ein Thema, das die Menschen weltweit bewegt. Auch das LWL-Naturkundemuseum hat sich in den vergangenen zwei Jahren intensiv damit auseinandergesetzt. Das Ergebnis wird ab heute in einer großen Sonderausstellung präsentiert. Auf gut 1.000 Quadratmetern können 450 Ausstellungsobjekte zum Thema Klima und Wetter, Klimaforschung und Klimawandel entdeckt werden.
„Das Thema ist, angesichts der voranschreitenden Erderwärmung, so aktuell wie nie“, weiß LWL-Direktor Matthias Löb. Schon seit 40 Jahren setze sich der LWL mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinander und strebe bis 2030 Klimaneutralität an. Das Museum hat sich dabei als Pilot gemeldet, um vorauszugehen und Wege auszuprobieren, etwa im Ausstellungsbau. Hier haben die Ausstellungsmacher klimaschonende und umweltfreundliche Materialien benutzt und auf die chemische Behandlung von Holz verzichtet. „Die Ausstellung gibt nicht nur einen Überblick über die Erdgeschichte des Klimas, sie erklärt auch den Unterschied zwischen Klima und Wetter. Sie stellt aus die Folgen des aktuellen Klimawandels für die Menschheit und unsere Ökosysteme vor und beschäftigt sich mit möglichen Lösungsansätzen, wie wir auch im Jahr 2100 noch in einer schönen Welt leben könnten“, so Löb. „Der LWL legt viel Wert auf das Thema Inklusion“, betont LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger. „Daher gibt es in der neuen Sonderausstellung 36 Tast- und Mitmach-Stationen, davon sind elf interaktiv. Neben Brailleschrift-Tafeln sind auch Tastkarten vorhanden.“ Außerdem soll es 20 Audioguide-Stationen, untertitelte Filme und zahlreiche Anfassobjekte wie etwa den Abguss eines Triceratops-Schädels geben.
Zu den besonderen Objekten der Ausstellung gehört das Modell eines Wettersatelliten und das eigens für das Museum erstellte 8,5 Meter breite Wandbild zum Thema Klimaflucht und die davor befindlichen Klima-Fluchtfiguren der Deutschen Klimastiftung. Museumsdirektor Dr. Jan Ole Kriegs freut sich darüber, dass ein Großteil der Ausstellungsstücke aus der eigenen Sammlung des LWL-Museums für Naturkunde zum Einsatz kommen: „An geologischen Funden wie Gletscherschrammen und Eindampfungsgesteinen sind die klimatisch wechselvollen Zeiten erkennbar. Fossilfunde zeugen auch von Massenaussterbe-Ereignissen. Ein Fossil, der sogenannte Stromatolith, ist dabei mit 2,6 Milliarden Jahren eines unserer ältesten Stücke.“ Mit einer multimedialen Zeitkapsel können die Museumsgäste inmitten fossiler Zeitzeugen digital ins Klima der Erdgeschichte eintauchen.
Die Besucher können in der Ausstellung selbst zu Forschenden werden. „Sie können experimentieren, puzzeln und fühlen. Jede und jeder kann an den Mitmachstationen aktiv etwas über die aktuelle Klimaforschung und das Klima lernen“, erklärt Kuratorin Lisa Wong., die zusammen mit Juliane Lenz und Carolina Blomenkamp die Ausstellung vorbereitet hat. Gemeinsam mit Cactus Junges Theater hat das Museum den Teil „Klima-Enkel“ ausgearbeitet und produziert. Am Ausstellungsende können die Besucher ihre Vorstellung von einer lebenswerten, positiven Welt im Jahr 2100 hinterlassen.
Die Sonderausstellung „Das Klima“ ist vom 15. Juni 2022 bis zum 15. Oktober 2023 im LWL-Museum für Naturkunde zu sehen.
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