Das iFAN Musik-Festival muss erneut verschoben werden. Glücklicherweise konnten alle Bands für einen Ersatztermin gebucht werden. Wir sprachen mit Henning Rümenapp, dem Gitarristen der Headliner „Guano Apes“, über Corona, Zukunftspläne und darüber, was die Crossover-Fans nun am 17. April 2021 im Skaters Palace erwartet.
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In Zeiten von Corona stand auch die Konzertbranche still und tut es in großen Teilen noch immer. Auch das iFAN Musik-Festival hier bei uns in Münster musste erneut verschoben werden. Wie habt ihr persönlich diese Zeit überbrückt? Konntet ihr sie beispielsweise für Kreativität oder neue Songs nutzen?
Corona hat auch bei uns alles zum Stillstand kommen lassen. Leider konnten wir kein einziges in 2020 geplantes Konzert durchführen, was uns traurig macht, da wir es lieben, auf der Bühne zu stehen und mit unseren Fans im Live-Moment verbunden zu sein. Ich denke, für uns alle ist es auch eine Zeit des Innehaltens und Zurückbesinnens auf die essenziellen und wenigen Dinge, die wir wirklich brauchen. Musik gehört für jeden von uns definitiv dazu und wir freuen uns drauf, musikalische Ideen hoffentlich bald wieder gemeinsam im Proberaum austauschen zu können und nicht nur über das Netz uns zuzuschicken.
Was hat euch in der Zeit ohne Konzerte am meisten gefehlt?
Auf der Bühne zu stehen und den Moment mit dem Publikum zu genießen. Das kann kein Livestream ersetzen.
Wie wollt ihr nach Corona wieder durchstarten? Habt ihr einen besonderen Ansatzpunkt oder besondere Projekte?
Wir hoffen, so bald wie möglich in 2021 wieder mit Konzerten starten zu können und das sich sinnvolle Rahmenbedingungen finden lassen, die sich für alle gut anfühlen.
Der Crossover-Sound der 90er und 2000er erfreut sich aktuell großer Beliebtheit. Die H-Blockx haben im letzten Sommer gezeigt, dass auch 25 Jahre dem Debütalbum „Time to move“ nichts anhaben konnten, auch Dog Eat Dog haben sich in den letzten Jahren wieder vermehrt blicken lassen und wirken auf der Bühne, als wären sie wieder 16. Ihr selbst habt im letzten Jahr den zwanzigsten Geburtstag von „Proud like a God“ gründlich gefeiert. Wie erklärt ihr euch diese neuerliche Beliebtheit? Sind eure Fans von damals mittlerweile im Alter für nostalgische Rückblicke angekommen oder wurde es einfach mal wieder Zeit für bewegungskompatible Gitarrenmusik?
Rock Never dies… und geht einfach ins Blut. Wir haben auch in Deutschland tolle Bands in diesem Segment zu bieten und diese Musik entfaltet speziell live ihren ganz besonderen Charakter und ihre Energie, die auch einen guten Kontrast zu den derzeitigen Charts darstellt. Wir erleben, das sich auch unsere Musik in den Generationen weitergibt und haben es genossen, auf der Jubiläumstour ganz viele Fans zu treffen, die uns schon lange begleiten, aber auch viele jüngere, die unsere alten Alben erst über die neuen Songs für sich entdeckt haben.
Eure Online-Präsenz war schon in den frühen 2000ern vorbildlich und außerdem künstlerisch anspruchsvoll gestaltet. Die aktuelle Website wirkt eher schlicht und verweist lediglich auf eure Social-Media-Kanäle und Streaming- bzw. Kaufmöglichkeiten. Welche Rolle spielen das Internet und soziale Medien heute für euch?
Eine große Rolle. Der Kern und das Leben unserer ersten Internet-Präsenz war das Gästebuch, in dem wir einen direkten Feedback-Kanal von den Fans hatten. Diese Interaktion hat sich mittlerweile auf andere Plattformen verschoben, die wir auch nutzen. Die Wichtigkeit einer reinen Website hat sich aus unserer Sicht daher etwas verändert, die die früher enthaltenen Medien über Streaming oder Video Portale auch sehr gut erreichbar sind.
Euer letztes Album „Offline“ von 2014 liegt mittlerweile schon einige Jahre zurück. Juckt es da nicht in den Fingern, eine neue Platte zu schreiben?
Klar juckt es und es gibt auch Ideen, die wir auf einem großen Haufen sammeln. Wir sind sicher nicht die schnellsten und filtern auch sehr intensiv. Sobald wir eine Sammlung von Songs haben, die uns selber enorm begeistert und die wir unseren Fans zeigen wollen, wird es auch wieder eine Veröffentlichung geben. Wann das sein wird, können wir jetzt allerdings noch nicht sagen.
Ihr habt in mittlerweile über 25 Jahren mehr als vier Millionen Platten verkauft und auch ansonsten einige Preise – unter anderem drei Echos und einen MTV Europe Music Award – abgeräumt. Die meisten großen Festivals habt ihr auch schon von der Bühne aus gesehen. Gibt es noch unerfüllte Auftrittswünsche oder Preise, die ihr unbedingt in eurem Trophäenschrank sehen wollt?
Ich glaube, unsere Wünsche sind eher mit dem Finger auf der Landkarte zu finden: Welche Länder wir gerne noch mit unserer Musik bereise möchten.
Schon 2017 standet ihr beim iFAN Musik-Festival – damals noch im benachbarten Warendorf – auf der Bühne. Für das fünfjährige Jubiläum am 17. April 2021 im Skaters Palace seid ihr wieder als Headliner gebucht. Worauf darf sich das Publikum freuen? Konzentriert ihr euch eher auf die Klassiker oder ist auch neueres Material im Programm?
Die Klassiker dürfen natürlich nicht fehlen! Wir geben uns Mühe, immer eine gute Mischung zwischen alten und neuen Songs zu bieten, um es für das Publikum und uns frisch zu halten. Manchmal gibt es auch eine Überraschung und wir probieren Songs aus, die noch nicht veröffentlicht sind oder graben eher unbekannte Titel aus, die für uns eine besondere Bedeutung haben.
Zum Schluss interessiert uns natürlich, wie eure bisherigen Erfahrungen mit Münster und dem Münsterland sind. Gibt es bleibende Eindrücke, spezielle Tour-Erlebnisse oder habt ihr irgendeine spezielle Verbindung zu Münster?
Wir denken gerne an Konzerte im Jovel und unsere Kollegen von den H-Blockx, mit denen uns viele gemeinsame Erinnerungen und ein gemeinsamer Weg verbindet.
Die Tickets für das iFAN Festival behalten ihre Gültigkeit, auf www.ifan.de gibt es Resttickets und limitierte Shirts.
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