Als vor 60 Jahren mit der Euregio die erste Europaregion ins Leben gerufen wurde, stand dahinter vermutlich auch die Idee, dass Deutsche und Niederländer mehr verbindet als trennt. Eine Leidenschaft dürfte auf beiden Seiten der Grenze ähnlich ausgeprägt sein, die fürs Biertrinken. Münsters Finne-Brauerei und die Brauerei Stanislaus Brewskovitch aus Enschede haben sich im Februar zusammengesetzt und gemeinsam ein Bier entwickelt, das sie jetzt während des ersten „Cross Border Craft Festes“ vorgestellt haben.
„Wir haben glaube ich ein schönes, euregionales Cross Border Ale gebraut, das gut zu trinken ist“, sagt Rocco Chin von Stanislaus Brewskovitch. Für Florian Böckermann von Finne ist dies ein ganz besonderes Projekt, wie er sagt: „Es ist für uns eine riesige Ehre, die Deutsch-Niederländische-Freundschaft auf diese Weise zu unterstützen“. „Smuggler’s Gold“ heißt die Kreation der Bierexperten und kommt frisch und hopfenbetont daher, es ist ein ungefiltertes Bio-Bier mit Hopfen aus Neuseeland, der für ein fruchtiges Bukett sorgt. Der Name bezieht sich auf die Zeit, als noch fröhlich Kaffee, Butter oder Benzin auf mitunter abenteuerlichen Wegen über die seinerzeit noch solide Grenze geschmuggelt wurden.
Heute sind Enschede, Münster und andere Städte der Euregio so weit zusammengerückt, dass der Austausch von Waren und Wissen vollkommen selbstverständlich geworden ist. Für Peter Schildkamp von der Stadt Enschede ist klar, dass die Zukunft der Region von diesem grenzübergreifenden Austausch abhängen wird: „Wir haben in Münster und Enschede dieselben Probleme, den demographischen Wandel zum Beispiel. Und wir gehen auf vielen Ebenen gemeinsame Wege, erst kürzlich haben unsere Bürgermeister ja wieder für zwei Tage die Büros getauscht und Markus Lewe war Stadtoberhaupt von Enschede“.
Für die Besucher des „Cross Border Craft Festes“ auf dem Gelände der Hafenkäserei standen wohl mehr die kulinarischen als die politischen Angebote der Euregio im Vordergrund, neben dem „Smuggler’s Gold“ von Finne und Stanislaus Brewskovitch waren noch sechs weitere Kleinbrauereien mit ihren individuellen Bierkreationen vertreten. Die Hafenkäserei selber war in diesem Jahr hauptsächlich als Gastgeber mit von der Partie aber die Idee eines grenzübergreifenden Käse-Projektes für das kommende Jahr steht bereits im Raum.
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