Für den Cremer-Preis 2024 hat eine fünfköpfige Fachjury den Video-Künstler Ali Eslami ausgewählt. Seit 2005 wird der Cremer-Preis am LWL-Museum für Kunst und Kultur in Münster an Künstler unter 40 Jahren verliehen, die im Geist von Fluxus und Nouveaux Réalisme arbeiten. Wie auch bei den vergangenen Preisverleihungen besteht der Preis aus einem Werkankauf und dessen Präsentation im Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL). Das LWL-Museum richtet die Preisverleihung am 13. Juni aus.
Eslami lebt und arbeitet in Amsterdam. Er wurde 1991 im Iran geboren und schloss 2014 seinen Bachelor in Bauingenieurwesen an der Zanjan National University in Iran ab. Seine erste Künstlerresidenz verbrachte er 2016 in der niederländischen Stadt Eindhoven in den Baltan Laboratories. Von 2021 bis 2023 war er Stipendiat der Rijksakademie für Bildende Kunst in Amsterdam. In den vergangenen Jahren stellte er seine Werke in Europa, Nordamerika und Australien aus.
Eslamis Arbeiten thematisieren die sich verändernden Rollen und Funktionen der virtuellen Welt. Durch die Kombination von Elementen der Gaming-Kultur mit Film und Literatur schafft der Künstler immersive digitale Installationen, hieß es.
Die Jury würdigte Eslamis „kinematografische Erfahrung und eine sowohl real verhaftete als auch eine digitale Raumerfahrung, die global verstanden werden kann. Grenzen zwischen Realität und Virtualität verschwimmen hierbei und verweisen darauf, dass diese Praxis längst geopolitische Barrieren überwunden hat.“
Der Cremer-Preis wurde initiiert durch die „Stiftung Sammlung Cremer“, die 2004 vom Düsseldorfer Restaurator, Künstler und Sammler Siegfried Cremer und seiner Familie dem LWL übergeben wurde. Die Stiftung bildet einen Sammlungsschwerpunkt der Gegenwartskunst am LWL-Museum. Zu der Sammlung gehören Werke von z.B. Piero Manzoni, Lucio Fontana, Joseph Beuys oder Dieter Roth. Bisherige Preisträger waren das Künstlerduo FORT (2016), Kirsten Pieroth (2009) und Hague Yang (2005).
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